Vom 8. bis 10. Oktober 2021 fand in Venedig, Italien, die Verleihung des Aurora-Preises 2021 statt. Gefeiert wurde die nachhaltige Verbundenheit zwischen dieser weltweit geschätzten Kulturstätte und dem Geist von Aurora mit seinem tief verwurzelten Respekt vor dem menschlichen Leben. Während des gelungenen und hochinteressanten dreitägigen Programms, das mit eindrucksvollen Programmpunkten gefüllt war, hatten die Mitglieder der Aurora-Gemeinschaft die Gelegenheit, sich mit den dringendsten globalen humanitären Problemen zu befassen, Helden von heute zu würdigen, über die Folgen der COVID-19-Pandemie zu diskutieren und denjenigen zu gedenken, die nicht mehr unter uns weilen.
Am 8. Oktober fand in der Aula der Internationalen Universität Venedig auf der malerischen Insel San Servolo (Isola di San Sèrvolo) die Diskussionsveranstaltung der Aurora Dialogues mit dem Titel Gesprächsrunde mit den Aurora-Finalisten 2021 statt. Die Veranstaltung gab den Aurora-Finalisten 2021 die Möglichkeit, ihre Tätigkeit und die Beweggründe für ihr Engagement vorzustellen und das Publikum mit Geschichten von menschlichem Durchhaltevermögen und Mut trotz extremer Widrigkeiten zu begeistern. Dies war auch eine Gelegenheit, schließlich die Aurora-Preis-Statuette an die Preisträgerin 2020, Fartuun Adan, zu überreichen, die aufgrund der Beschränkungen durch die COVID-19-Pandemie zusammen mit ihrer Tochter Ilwad Elman online ausgezeichnet werden musste.
„Das verdeutlicht uns, warum wir alle hier sind. Die Opfer, die manche Menschen rund um den Globus bringen, stehen einem ins Gesicht geschrieben, und wir sind sehr, sehr berührt von den erstaunlichen Menschen, die sich für diesen sehr wichtigen Preis beworben haben. Ein Preis, der ihre Arbeit würdigt, aber auch ein Preis, der die immensen Entbehrungen auf der ganzen Welt anspricht“, so Lord Ara Darzi, Vorsitzender der Auswahlkommission für den Aurora-Preis und Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London.
Am 9. Oktober 2021 fanden die wichtigsten Veranstaltungen des Wochenendes auf der Insel San Lazzaro statt, dem Sitz der Kongregation der Mechitaristen und einem der weltweit bedeutendsten Zentren für armenische Kultur und Armenologie. Den Auftakt der Veranstaltungen bildete die Sitzung der Auswahlkommission für den Aurora-Preis, die über die Wahl des Preisträgers für das Jahr 2021 beriet. Im Anschluss daran fand in der Kirche der armenisch-katholischen Kongregation der Mechitaristen ein „Gebet für Solidarität“ statt. Auf den Gottesdienst, an dem religiöse und staatliche Führer sowie Vertreter der internationalen humanitären Gemeinschaft teilnahmen und der von musikalischen Darbietungen begleitet wurde, folgte die Veranstaltung „Zum Gedenken. Der Aurora-Mitbegründer Vartan Gregorian“, die dem Andenken des außergewöhnlichen armenisch-amerikanischen Philanthropen und Wissenschaftlers gewidmet war. Der Tod von Herrn Gregorian, der die Aurora Humanitarian Initiative mit ins Leben gerufen hat, wurde von vielen Menschen in der ganzen Welt betrauert, und sein Vermächtnis lebt weiter.
„Vartan hat für uns alle in bescheidenster Weise einen Maßstab gesetzt, nach dem wir streben müssen, wenn wir das, was wir von ihm gelernt haben, unser Leben lang nutzen wollen. Wir sind heute in einer Hochburg des Wissens versammelt, in der historische Aufzeichnungen über die armenische Kultur und das armenische Erbe aufbewahrt werden, und das spiegelt die Macht wider, von der Vartan Gregorian sprach - die Macht, die wir alle haben; die Macht, die wir nutzen müssen, um Gutes zu tun“, so Noubar Afeyan, Mitbegründer der Aurora Humanitarian Initiative und Gründer und CEO von Flagship Pioneering.
Die Aurora-Preisverleihung 2021 hatte den Titel „Reviving Together“ (Gemeinsam neues Leben schenken) und wurde moderiert von Dalia Atallah, Auroras Amal-Clooney-Stipendiatin und UWC-Dilijan-Absolventin aus dem Libanon, und David Ignatius, Mitherausgeber und Kolumnist der Washington Post und langjähriger Begleiter von Aurora. Auf dem Programm standen Darbietungen von Aram Ipekdjian und Jivan Gasparyan Jr. auf der Duduk, einem traditionellen armenischen Instrument, sowie des Hover State Chamber Choir unter der Leitung von Sona Hovhannisyan, der für seine experimentellen Choraufführungen und die Pflege des armenischen Chorerbes in der ganzen Welt bekannt ist. Die bezaubernden Klänge der Duduk und die Stimmen der Sängerinnen und Sänger ließen das Publikum atmosphärisch in die Heimat der Initiative eintauchen und erinnerten an das reiche armenische Erbe des Veranstaltungsortes.
„Das vergangene Jahr war für alle Armenier ein hartes Jahr. Wir haben viele junge Menschen verloren, die im Krieg ihr Leben gelassen haben – auf beiden Seiten, nicht nur auf der armenischen Seite, und das war für uns alle grauenvoll. Ich halte es für überaus symbolträchtig, dass wir heute hier sind, an einem Ort, an dem wir stolz darauf sein können, Armenier zu sein und in der Welt etwas zu bewirken, aber auch zu versuchen, unsere Identität zu bewahren und das, was wir sind, zu erhalten“, so Ruben Vardanyan, Mitbegründer der Aurora Humanitarian Initiative und von Noôdome.
Der sechste alljährlich vergebene Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit wurde an Julienne Lusenge verliehen, eine Menschenrechtsverteidigerin, Mitbegründerin der Frauensolidarität für inklusiven Frieden und Entwicklung (SOFEPADI) und des Fonds für kongolesische Frauen (FFC), die sich seit Jahren für die Opfer sexueller Gewalt in Kriegen einsetzt. Ihr grenzenloser Mut und ihr unermüdlicher Aktivismus haben ein Licht auf die verzweifelte Lage Tausender kongolesischer Frauen geworfen, die inmitten des Bürgerkriegs im Lande schrecklichem sexuellen Missbrauch ausgesetzt waren, sodass die Täter aufgespürt und vor Gericht gestellt werden konnten.
Höhepunkt der Zeremonie war ein Auftritt von Andrea Bocelli, dem weltberühmten italienischen Tenor und Philanthropen, der mit seiner Andrea Bocelli Foundation Menschen und Gemeinschaften unterstützt. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde, der Tradition folgend, der Name der Aurora-Preisträgerin 2021, Julienne Lusenge, in die Aurora-Chronik eingetragen. Diese Chronik ist ein einzigartiges, handgeschriebenes Werk, in dem die Aktivitäten der Aurora Humanitarian Initiative dokumentiert werden.
Die Diskussionsveranstaltung der Aurora Dialogues in Venedig mit dem Titel „Gesundheitssicherheit: Humanitäre Auswirkungen der COVID-19-Pandemie“ fand am 10. Oktober 2021 statt. In der Gesprächsrunde sprachen Redner aus verschiedenen Regionen und Bereichen offen und ehrlich über die brutale Realität der COVID-19-Pandemie und die Bewältigung ihrer kurz- und langfristigen Folgen sowie über die Anstrengungen, die von der Weltgemeinschaft unternommen werden müssen, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern.
Im Laufe der Jahre haben sich den Mitbegründern Tausende Unterstützer und Partner angeschlossen. Und auch wenn es zu viele sind, um sie alle namentlich aufzuzählen, bleibt die Initiative allen, die zu ihrer Mission beitragen, zu ewigem Dank verpflichtet. Bis heute konnten über 2.500.000 Menschen in mehr als 50 Ländern direkt oder indirekt von sämtlichen Aurora-Programmen profitieren. Gleichwohl besteht noch viel Handlungsbedarf, und dazu muss die Bewegung in Größe, Umfang und Reichweite weiter wachsen. Um etwas zu bewirken und sich Auroras Vision einer besseren Zukunft anzuschließen, die durch unsere Vorstellungskraft und unsere gemeinsame Menschlichkeit entstehen soll, bitten wir Sie, die Aurora Humanitarian Initiative hier zu unterstützen.
Foto oben: Die Aurora-Mitbegründer Noubar Afeyan und Ruben Vardanyan (rechts) mit der Aurora-Preisträgerin 2021 Julienne Lusenge und der Aurora-Chronik auf der Insel San Lazzaro in Venedig, Italien, am 9. Oktober 2021