24. April 2022 – Jerewan, Armenien – Heute, am Gedenktag an den Völkermord an den Armeniern, gab die Aurora Humanitarian Initiative die Namen der Aurora-Finalisten 2022 bekannt, die aufgrund ihres außergewöhnlichen Einflusses, ihres Mutes und ihres Engagements unter Einsatz ihres Lebens zum Wohle anderer ausgewählt wurden. Der mit 1.000.000 US-Dollar dotierte Preis wird im Namen der Überlebenden des Völkermords an den Armeniern und als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern vergeben, um humanitäre Herausforderungen vor Ort in der ganzen Welt zu bewältigen, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung der Bedürftigsten liegt. Die Bekanntgabe erfolgte im Matenadaran, der nationalen Sammlung historischer Manuskripte in Jerewan, Armenien. Aus dem Kreis dieser Finalisten wird später in diesem Jahr der Aurora-Preisträger bzw. die Aurora-Preisträgerin des Jahres 2022 ernannt.
„Solche außergewöhnlichen Helden von heute erinnern uns daran, dass selbst in den dunkelsten Zeiten eine bessere Zukunft in den Händen derjenigen liegt, die an sie glauben und bereit sind, außergewöhnliche Dinge zu tun, um sie zu schützen. Viele von uns mögen sich von der scheinbar endlosen Flut menschlichen Leids überwältigt fühlen, aber die Aurora-Finalisten bleiben Lichtgestalten des Mitgefühls, die die Menschheit inspirieren und ihr Orientierung geben. Es ist eine Ehre für mich, Teil der Initiative zu sein, die diese Menschen würdigt und unterstützt“, so Lord Ara Darzi, Vorsitzender der Auswahlkommission für den Aurora-Preis und Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London.
Die Aurora-Finalisten 2022 sind:
- Jamila Afghani (Afghanistan), Friedensaktivistin und Gründerin der Noor Educational and Capacity Development Organization (NECDO), die sich seit über 25 Jahren dafür einsetzt, dass die Frauen in Afghanistan Zugang zu Bildung bekommen. Nach der Machtübernahme durch die Taliban in ihrem Land war Jamila Afghani gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen – aber sie hat die Menschen dort nicht aufgegeben.
- Hadi Jumaan (Jemen), ein Friedensaktivist, Vermittler und Leichensammler aus dem Jemen, der immer wieder sein Leben riskiert, um den Austausch von Kriegsgefangenen zu ermöglichen und die menschlichen Überreste von Gefallenen an den Frontlinien zu bergen. Das Land befindet sich nach wie vor in einer lang anhaltenden politischen und humanitären Krise, die durch den Bürgerkrieg ausgelöst wurde. Hadi Jumaan bringt den Familien den einzigen Trost, der ihnen bleibt – die Gewissheit, dass ihre vermissten Angehörigen endlich in Frieden ruhen können.
- Mahienour El-Massry (Ägypten), eine Anwältin und politische Aktivistin in Ägypten, die sich für politische Freiheiten und Menschenrechte in ihrem Land einsetzt und dafür friedliche Proteste organisiert und politische Gefangene vor Gericht verteidigt. In Ägypten kann es gefährlich sein, seine Ablehnung gegenüber der offiziellen Politik zu äußern, und Mahienour El-Massry wurde wegen ihres Engagements bereits mehrfach festgenommen und inhaftiert. Dennoch bleibt sie optimistisch, was die Zukunft ihres Landes angeht, und engagiert sich weiterhin für einen positiven Wandel.
„Als eine der Aurora-Preisträgerinnen habe ich erlebt, welchen Einfluss die Unterstützung und Anerkennung auf internationaler Ebene hat. Die Aurora Humanitarian Initiative bietet Aktivisten und Menschenrechtsverteidigern, die oft auf sich allein gestellt sind, eine Möglichkeit, ihre Arbeit zu fördern und auszubauen, damit sie noch mehr erreichen können. Ich möchte den Aurora-Finalisten 2022 gratulieren und ihnen alles Gute für ihre Aktivitäten wünschen“, so die Aurora-Preisträgerin 2021, Julienne Lusenge, Mitbegründerin von Women's Solidarity for Inclusive Peace and Development (SOFEPADI) und Fund for Congolese Women (FFC).
Die Nominierungsphase für den Aurora-Preis 2022 wurde offiziell am 24. April 2021 eröffnet. Insgesamt gingen 633 Vorschläge aus 62 Ländern ein, darunter Armenien, Brasilien, Tschechische Republik, Georgien, Indien, Nigeria, Pakistan, Ruanda, USA und Ukraine. Der Aurora-Preisträger wird jedes Jahr mit einem Geldpreis in Höhe von 1.000.000 US-Dollar gewürdigt, der ihm die einzigartige Möglichkeit gibt, den Kreislauf des Gebens fortzusetzen und Organisationen zu unterstützen, die Menschen in Not helfen.
„Jedes Jahr bewundere ich die herausragenden Helden, die Aurora unterstützt, und ihre Arbeit. Sie stehen vor unermesslichen Herausforderungen unter unvorstellbaren Bedingungen, bei denen die Chancen gegen sie stehen, und doch lassen ihre Menschlichkeit, ihr Glaube und ihr Mut sie nicht aufgeben. Ich hoffe inständig, dass die Welt von ihnen lernt, denn das würde sie definitiv zu einem viel besseren Ort machen“, so Dr. Tom Catena, Aurora-Preisträger 2017, Vorsitzender der Aurora Humanitarian Initiative und ärztlicher Direktor des Mother Mercy Hospital im Sudan.
Gemäß der Tradition werden die Namen der Aurora-Finalisten 2022 in die Aurora-Chronik eingetragen, ein einzigartiges Manuskript aus dem 21. Jahrhundert, das die Aktivitäten der Aurora Humanitarian Initiative dokumentiert und im Matenadaran für die Öffentlichkeit ausgestellt wird.