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2018 Aurora Finalisten

2018 Aurora Finalisten

Der Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit würdigt drei herausragende Persönlichkeiten der humanitären Gemeinschaft für ihr selbstloses Engagement im Kampf gegen sexuelle Gewalt in Indien, als Fürsprecher der Rohingya in Myanmar und zum Schutz von Migranten aus den mittelamerikanischen Ländern in Mexiko.

24. APRIL 2018 – JEREWAN – Heute hat die Auswahlkommission für den Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit drei Finalisten für die Vergabe des Preises 2018 bekannt gegeben. Alle Finalisten wurden aufgrund ihres außerordentlichen Mutes, ihres weitreichenden Einflusses und ihres unermüdlichen Engagements für den Schutz von Menschenleben und die Förderung der humanitären Hilfe in Notsituationen ausgewählt. Für den Aurora-Preis, der von der Aurora Humanitarian Initiative im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern und als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern vergeben wird, sind nominiert:

  • Kyaw Hla Aung, Rechtsanwalt und Rohingya-Anführer, Myanmar – Ein Rohingya-Moslem, der trotz seiner insgesamt 12 Jahre, die er für friedliche Proteste gegen systematische Diskriminierung und Gewalt im Gefängnis verbringen musste, seine juristische Sachkenntnis einsetzt, um für Gleichberechtigung, Verbesserungen in der Bildung und Menschenrechte für seine Gemeinschaft zu kämpfen. Für den Fall, dass er den Aurora-Preis erhält, hat er internationale Organisationen nominiert, die medizinische Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge in Myanmar bereitstellen. Diesen sollen die finanziellen Mittel zukommen.
  • Franziskanermönch Héctor Tomás González Castillo, Gründer von „La 72“, Mexiko – Ein Franziskanermönch, der mehr als 50.000 Migranten aus den mittelamerikanischen Ländern auf ihrer strapaziösen Reise durch Mexiko mit Unterkunft, Verpflegung, Wasser, Beratung und rechtlicher Hilfe versorgt hat. Jedem wird geholfen, darunter Menschen, die traumatische Angriffe, Entführungsversuche und Vertreibung aus ihren Heimatländern erleiden mussten. Sein Preisgeld soll Organisationen zu Gute kommen, die sich für die Menschenrechte von Menschen mit HIV/AIDS einsetzen und den Mayas in Mexiko kulturelle Bildung anbieten.
  • Sunitha Krishnan, Mitbegründerin von Prajwala, Indien – Die Überlebende einer Gruppenvergewaltigung wurde zur Anwältin für Frauenrechte, die ihr persönliches Trauma als Motivation nutzte, um Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Zwangsprostitution zu retten, zu rehabilitieren und wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Hierfür hat sie eine Organisation gegründet, die bereits das Leben von über 17.800 Frauen und Kindern zum Positiven wenden konnte. Sie hat Organisationen nominiert, die das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern sowie sexuelle Gewalt und Menschenhandel in ganz Indien bekämpfen.

Die drei Finalisten werden bei der jährlichen Verleihung des Aurora-Preises geehrt, die zum dritten Mal am 9. Juni 2018 in Jerewan, Armenien, stattfindet. Einer der drei Nominierten wird am 10. Juni 2018 im Rahmen eines Festaktes zum Aurora-Preisträger 2018 gekürt. Der Preisträger erhält eine Finanzhilfe in Höhe von 100.000 USD sowie ein Preisgeld in Höhe von 1.000.000 USD. Mit diesen Mitteln bekommt der Preisträger die einzigartige Möglichkeit, den Kreislauf des Gebens fortzusetzen, indem Organisationen unterstützt werden, die die Arbeit des jeweiligen Preisträgers inspiriert haben.

Jeder Finalist durfte für das Preisgeld in Höhe von 1.000.000 USD bis zu drei Organisationen nominieren. Kyaw Hla Aung nominierte Ärzte ohne Grenzen International, die Malaysian Medical Relief Society und die Internationale Katholische Migrationskommission (ICMC). Franziskanermönch Héctor Tomás González Castillo nominierte die Organisationen „El Oasis San Juan de Dios“ und „La Escuela de Agricultura Ecológica U Yits Ka'an“. Sunitha Krishnan nominierte „Prajwala, Stop Trafficking & Oppression of Children & Women (STOP)“ und „Sanlaap Indien“.

Der Auswahlkommission unter dem Ko-Vorsitz des Oscar-Preisträgers und Schauspielers George Clooney gehören die drei Friedensnobelpreisträger Oscar Arias, Shirin Ebadi und Leymah Gbowee, die ehemalige Präsidentin Irlands Mary Robinson, die Menschenrechtsaktivistin Hina Jilani, der ehemalige australische Außenminister und emeritierte Präsident der International Crisis Group Gareth Evans, der ehemalige Präsident Mexikos Ernesto Zedillo, der Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London Lord Ara Darzi, der Gründer von Ärzte ohne Grenzen Bernard Kouchner und die ehemalige Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen Samantha Power an. Die Kommission wählte die drei Finalisten aus rund 750 eingegangenen Nominierungen und 509 Kandidaten aus 115 Ländern aus.

„Dies sind Menschen, die bei den derzeit schlimmsten humanitären Krisen an vorderster Front enorme Opfer bringen“, sagt Vartan Gregorian, Mitglied der Auswahlkommission, Präsident der Carnegie Corporation von New York und Mitbegründer der Aurora Humanitarian Initiative, im Namen der Auswahlkommission. „Auch wenn die Aurora Finalisten aus vollkommen unterschiedlichen Kulturkreisen und verschiedenen Orten stammen, zeigen sie alle die universelle Fähigkeit, die Schwächsten zu schützen. Die Armenier, die vor hundert Jahren den Völkermord durchleiden mussten, haben die universelle Fähigkeit die Schwächsten der Schwachen zu unterstützen selbst erlebt. Ziel von Aurora ist es, derartiges Handeln zu erkennen, die Risikobereitschaft dieser Menschen zu würdigen und ihr Engagement zu honorieren, indem wir ihnen für ihr Wirken Anerkennung zollen und den Kreislauf der Dankbarkeit und des Gebens fortsetzen.“

Der Aurora-Preis 2017 wurde an Dr. Tom Catena verliehen, einem amerikanischen katholischen Missionar, der als einziger Chirurg in den vom Krieg verwüsteten Nuba-Bergen im Südsudan, wo es fast keine humanitäre Hilfe gibt, tätig ist. „Dr. Tom“, wie er in dieser Region genannt wird, war 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche im katholischen Krankenhaus „Mother of Mercy Hospital“ im Dienst und versorgte in der 500 Betten umfassenden Einrichtung bereits mehr als 750.000 Menschen. An einem normalen Tag behandelt Dr. Tom Patienten mit Leiden, die von Verletzungen durch Bombenangriffe bis hin zu Malaria, Mangelernährung, Lepra und anderen Beschwerden reichen können.

„Ich bin unendlich dankbar für den Aurora-Preis als Anerkennung unserer Bemühungen und dafür, den Preisträgern dringend benötigte Mittel zur Verfügung zu stellen, um unsere Arbeit vor Ort weiter voranzubringen“, sagt Dr. Tom über seine Auszeichnung mit dem zum zweiten Mal vergebenen Aurora-Preis. „Am wichtigsten ist vielleicht, dass der Preis auch dazu beiträgt, die internationale Aufmerksamkeit auf Probleme zu lenken, die zwar viele jeden Tag sehen, über die jedoch nicht berichtet wird. Dank des Preises können wir die Situation in den Nuba-Bergen der Öffentlichkeit näherbringen, und ich freue mich darauf, dass der Preis erneut den Scheinwerfer auf die außergewöhnlichen Herausforderungen richtet, denen die diesjährigen Finalisten auf der ganzen Welt gegenüberstehen.“

Marguerite Barankitse, Gründerin von „Maison Shalom“ und des REMA-Krankenhaus in Burundi wurde 2016 zur ersten Aurora-Preisträgerin gekürt. Marguerite Barankitse hat die letzten 20 Jahre damit verbracht, Waisenkindern und Flüchtlingen Zuflucht zu bieten, die während des Bürgerkrieges in ihrem Land vor Gewalt und Missbrauch geflohen sind. Seit ihrer Auszeichnung mit dem Aurora-Preis hat sie elf Initiativen in fünf Ländern unterstützt, die Bildung für burundische Flüchtlinge gefördert, Frauen, Mädchen und Opfer sexueller Gewalt unterstützt und Flüchtlinge und Opfer von Menschenhandel rehabilitiert.

Der Aurora-Preisträger 2018 wird am Ende eines Veranstaltungswochenendes bekannt gegeben, im Rahmen dessen die jährlichen Aurora Dialogues stattfinden. Die Veranstaltung ist ein internationales Forum, das führende Vertreter der humanitären Gemeinschaft und aus der Wirtschaft zusammenbringt, um darüber zu diskutieren, wie die Weltgemeinschaft sinnvolle Maßnahmen zur Lösung einiger der dringendsten Probleme auf der Welt anstoßen kann. Im Rahmen der diesjährigen Aurora Dialogues finden Gespräche mit den drei Finalisten statt, in denen sie über ihre Leidenschaft und ihre persönlichen Geschichten erzählen werden.