Die Aurora Dialogues Online-Veranstaltung wurde von der Global Perspectives Initiative in Zusammenarbeit mit der Aurora Humanitarian Initiative, der ESMT Berlin und der Stiftung Garnisonkirche Potsdam ausgerichtet.
Die Aurora Dialogues 2020 Online-Veranstaltung mit dem Titel „Die Kraft der Menschlichkeit: Wie Krieg und Völkermord verhindert werden können“ fand am 22. September 2020 statt. Bei dieser Veranstaltung kamen zwei herausragende Podiumsteilnehmer zusammen, Mirza Dinnayi, Aurora-Preisträger 2019, und Prof. Dr. Wolfgang Huber, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Diskussion wurde von Georg Garlichs, CEO der ESMT Berlin, moderiert. Die Veranstaltung wurde von der Global Perspectives Initiative in Kooperation mit der Aurora Humanitarian Initiative, der ESMT Berlin und der Stiftung Garnisonkirche Potsdam im Rahmen der Aurora Dialogues Online ausgerichtet.
Ingrid Hamm, Mitbegründerin und CEO der Global Perspectives Initiative, begrüßte die Teilnehmer und Partner und hob die wichtige Rolle der Aurora Humanitarian Initiative bei der Verhinderung von Völkermorden und der Verbreitung der Menschlichkeit auf der ganzen Welt hervor. Die Aurora Dialogues ist eine ihrer Plattformen, die sich mit den dringendsten humanitären Problemen befasst, um Lösungen im Einklang mit dem Geist der Menschlichkeit zu finden. „Bei den Aurora Dialogues geht es um Menschlichkeit, um weltweite Asylgewährung, um Völkermorde, und es geht auch um Versöhnung“, so Ingrid Hamm.
Mehr als 70 Millionen Menschen weltweit fliehen derzeit vor Verfolgungen und Konflikten, und die Zahl nimmt täglich zu. Darüber hinaus macht die Coronavirus-Pandemie das Leben der Vertriebenen noch schwieriger. Der jesidische Aktivist Mirza Dinnayi, Aurora-Preisträger 2019 und Mitbegründer der Luftbrücke Irak, kehrte kürzlich aus dem Irak zurück, wo 70 Prozent der Jesiden noch immer in Flüchtlingslagern in Kurdistan leben. In den letzten sechs Jahren hat sich die Situation überhaupt nicht verändert, und das ist eine gefährliche Entwicklung, die zur Auslöschung der jesidischen Kultur im Land führen kann.
„Wir wissen, dass es weltweit schreckliche Krisen, Kriege mit ungeheuren Opferzahlen und Millionen von Flüchtlingen, Vertriebenen, diskriminierten Frauen, Kindern und Waisen gibt. Und wir sagen immer, dass wir nicht einfach untätig daneben stehen und die Dinge schweigend beobachten dürfen. Wir müssen handeln. Und Netzwerke wie Aurora erinnern uns an unsere Verantwortung“, betont Mirza Dinnayi.
Prof. Dr. Wolfgang Huber war bis November 2009 Bischof der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburgisch-schlesische Oberlausitz. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Frage, warum Religion immer wieder zur Legitimierung von Verfolgungen und Völkermorden missbraucht wird. Unter Verweis auf die Völkermorde des 20. Jahrhunderts beklagte er die Tatsache, dass Religionen, anstatt Menschen zu verbinden und zu versöhnen, manchmal Hass zwischen Gemeinschaften schüren.
„Leider gilt diese traurige Erkenntnis auch für das 21. Jahrhundert. Menschen werden auf der Grundlage ihrer religiösen Identität und ihres Glaubens Opfer von Völkermorden. Wir müssen dieser Tatsache ins Auge sehen. Es ist unsere Pflicht, öffentliche Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Art von Diskriminierung entgegenzuwirken. [...] Vor ein paar Jahren wussten viele von uns noch gar nichts über das Schicksal der Jesiden. Es ist für uns sehr wichtig zu wissen, was mit diesem Volk geschehen ist, um humanitäre Krisen zu überwinden.“
Abschließend dankte der Moderator Georg Garlichs, CEO der ESMT Berlin, den Podiumsteilnehmern für das aufschlussreiche und interessante Gespräch darüber, wie Krieg und Völkermord verhindert werden können. Mit Blick auf die gegenwärtigen Krisen wies er auf die unschätzbare Rolle der Menschlichkeit hin, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, und er unterstrich, dass sie noch nie so wichtig war wie in Zeiten einer Pandemie.
Die gesamte Videoaufzeichnung der Diskussion können Sie nachstehend ansehen (auf Englisch).