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Namhafte Persönlichkeiten der humanitären Gemeinschaft trafen sich bei den jährlich stattfindenden Aurora Dialogues Jerewan

Namhafte Persönlichkeiten der humanitären Gemeinschaft trafen sich bei den jährlich stattfindenden Aurora Dialogues Jerewan

Am 9. Juni 2018 veranstaltete die Aurora Humanitarian Initiative die dritten jährlichen Aurora Dialogues mit dem Titel „Inspire, Empower, Impact“. Die Konferenz wurde durch die freundliche Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland und durch die Zusammenarbeit mit der Global Perspectives Initiative (GPI) ermöglicht. Bei den Aurora Dialogues, an denen prominente Persönlichkeiten aus den Bereichen humanitäre Hilfe und Menschenrechte wie der Mitbegründer von Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) Bernard Kouchner und die ehemalige Botschafter der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen Samantha Power teilnahmen, wurden nachhaltige Lösungen für die Bedürfnisse schutzbedürftiger Gemeinschaften auf der ganzen Welt erörtert.

Eröffnet wurden die Aurora Dialogues mit Begrüßungsworten von Jane Corbin, der preisgekrönten BBC-Journalistin und Filmemacherin, gefolgt von einer Ansprache des Aurora-Mitbegründers Vartan Gregorian, der die Dialogues mit folgenden Worten vorstellte: „Aurora will die Menschen überall auf der Welt daran erinnern, dass das Gewissen nach wie vor wichtig ist. Werte sind nach wie vor wichtig, Menschlichkeit ist nach wie vor wichtig, Würde ist nach wie vor wichtig. Wir alle sind Geschöpfe der gleichen Menschheit. Das bringt jedoch eine große Verantwortung mit sich.“

Samantha Power, Mitglied der Auswahlkommission des Aurora-Preises, hob anschließend die Bedeutung der internationalen Diplomatie und der Maßnahmen vor Ort hervor, um die Flüchtlingskrise wirksam überwinden zu können. Über den Wandel in der Berichterstattung über humanitäre Themen sagte Botschafterin Power: „Wir müssen den Krisen ein Gesicht geben. Von dem Ausmaß des Leidens und der Tragödien fühlen sich die Menschen derzeit massiv überfordert.“

Im Rahmen des „Inform“-Panels wurde der 2018 Aurora Humanitarian Index vorgestellt, bei dem zwei Mitglieder der Auswahlkommission – Bernard Kouchner und Ernesto Zedillo, ehemaliger Präsident Mexikos – zusammen mit der Mitbegründerin der Online-Site Refugees Deeply Preethi Nallu und dem Aurora-Mitbegründer Ruben Vardanyan darüber diskutierten, wie Menschen und Organisationen mithilfe von entsprechenden Informationen Veränderungen vorantreiben können.

Preethi Nallu ging dabei auf die Verantwortung der Medien ein, ausführliche Einblicke in Krisen zu vermitteln. „Wir bekommen rasend schnell riesige Mengen an Informationen, sodass wir häufig sehr komplexe Berichte und Erkenntnisse auf kompakte Inhalte in gut verdaulicher Größe reduzieren müssen. Wir schaffen so eine Schwarz-Weiß-Berichterstattung, die sich nicht als Fundament für Gespräche eignet, die vielen Menschen im Zentrum der Vertreibung helfen und ihre Gemeinschaften rehabilitieren könnten“, fährt sie fort.

Alice Greenwald, President und CEO des National September 11 Memorial and Museum, präsentierte eine Gesprächsrunde mit inspirierenden Einzelgesprächen zwischen den Mitgliedern der Auswahlkommission und den Finalisten des Aurora-Preises 2018.

„In einer Zeit, in der Gleichgültigkeit für das Unglück anderer routinemäßig demonstriert, gefördert und manchmal sogar vom Staat vorgeschrieben wird, gibt es keinen wirksameren Weg, den Wert und die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Unterstützung anderer zu verteidigen, als die Geschichten derer ehrenvoll zu würdigen, die aufstehen und handeln. Diese Geschichten müssen erzählt werden, sie müssen in Erinnerung bleiben. Aber vor allem müssen wir von ihnen lernen“, so Alice Greenwald.

Die Mitglieder der Auswahlkommission Gareth Evans, emeritierter Präsident der International Crisis Group und ehemaliger australischer Außenminister, Mary Robinson, ehemalige Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und ehemalige Präsidentin Irlands, und Lord Ara Darzi, Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London, haben anschließend die Aurora-Finalisten 2018 interviewt. Menschenrechtsaktivist der Rohingya Kyaw Hla Aung, Mitbegründerin von Prajwala Sunitha Krishnan und Gründer von „La 72“ Pater Héctor Tomás González Castillo sprachen über ihre Inspiration, die sie antreibt, weiter für die Schwächsten auf der ganzen Welt zu kämpfen.

Aurora-Preisträger 2017 Dr. Tom Catena, President der Hainan Cihang Charity Foundation Philipp Rösler, Gründerin von Safari Doctors und CNN Hero 2017 Umra Omar und Direktor der Fondation du Grand-Duc et de la Grande-Duchesse Mike van Kauvenberg, kamen zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde zusammen, um zu analysieren, wie Unternehmen, Regierungen, gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen vor Ort zusammenarbeiten können, um nachhaltige Lösungen anzubieten.

„Ich glaube fest an Lösungen vor Ort für Probleme vor Ort. Wir können auf die Bedürfnisse von Gemeinschaften noch erheblich besser eingehen und dabei noch viel größere Meilensteine erreichen, wenn wir diese bedingungslose Unterstützung erhalten, wie klein auch immer sie sein mag, im Vergleich zu großen Fördermitteln, bei denen wir uns auf die technische Umsetzung von Maßnahmen konzentrieren müssen“, so Umra Omar, Gründerin von Safari Doctors, zur Wirkung von Maßnahmen vor Ort.

Aurora-Mitbegründer Noubar Afeyan schloss die Aurora Dialogues mit folgenden Worten: „Wir alle sind Nutznießer einer gewissen Art von Intervention, die uns dabei geholfen hat, etwas zu erreichen oder zu überleben. Je mehr man erreicht, desto mehr spürt man eine Dankesschuld, die man durch die Hilfe für die Bedürftigsten in Taten ausdrücken kann. Je größer der so erzielte Einfluss ist, desto stärker wird sich die gelebte Dankbarkeit verbreiten.“

Die dritten jährlichen Aurora Dialogues Jerewan fanden in Armenien im Matenadaran, dem Institut für alte Manuskripte, im Rahmen eines Wochenendes mit Sonderveranstaltungen zur Feier des Aurora-Preises 2018 statt.