Nach einem hart umkämpften Finale freuen wir uns, das vom Team von UWC Dilijan entwickelte Combili-Projekt als Gewinner der jüngsten Wettbewerbsrunde von Young Aurora bekannt zu geben. Die drei Finalistenprojekte von UWC Dilijan, UWC South East Asia und UWC East Africa haben allesamt den Schwerpunkt auf innovative und kreative Wege zur Lösung von Nachhaltigkeitsfragen in ihrem jeweiligen Schulumfeld gelegt. Das Team von UWC Dilijan hat die Jury besonders beeindruckt.
Young Aurora wurde 2017 von der Aurora Humanitarian Initiative in Zusammenarbeit mit UWC International, Teach for All und der African Leadership Academy ins Leben gerufen und soll junge Changemaker dazu inspirieren, dringende humanitäre Anliegen in ihren lokalen Schulgemeinschaften in Angriff zu nehmen. Wie Veronika Zonabend, Mitbegründerin von UWC Dilijan, Impact Investorin und Sozialunternehmerin, ausführt, ist die Unterstützung von Projekten dieser Art, die von Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden, heute wichtiger denn je: „Es ist eine Freude und eine Ehre, junge Menschen zu ermutigen und sie in dem Glauben zu stärken, dass sie die Architekten ihres eigenen Lebens und der Zukunft sind, in der wir alle leben werden. Große Dinge und große Veränderungen beginnen mit kleinen Veränderungen, die wir alle in unseren eigenen Gemeinschaften vornehmen.“
Bei der Online-Präsentation, die von der Geschäftsführerin von UWC International, Faith Abiodun, moderiert wurde, zeigte sich, wie viel harte Arbeit und Engagement die drei Finalisten in ihre Projektpräsentationen gesteckt hatten. Die Teams strahlten Enthusiasmus und Leidenschaft aus, als es darum ging, ihre innovativen Ansätze zur Bewältigung komplexer humanitärer Anliegen zu erörtern. Sie wurden dabei von Zuschauern aus der ganzen Welt mit viel Beifall bedacht.
Das Gewinnerteam von UWC Dilijan erhält ein Preisgeld in Höhe von 4.000 USD für die Weiterentwicklung seines Projekts, damit auch künftige Generationen davon profitieren können, dass die durch zunehmende Luftverschmutzung verursachten Probleme mittels effektiver Möglichkeiten für den Umgang mit Bioabfällen gelöst werden.
In der Erkenntnis, dass es den Gemeinden in Jerewan (und anderen Städten auf der ganzen Welt) an effektiven und nachhaltigen Systemen für die Entsorgung von Biomüll mangelt, werden im Rahmen des Combili-Projekts kleine „städtische Gärten“ angelegt, die von einheimischen Kindern gepflegt werden. In den Gärten wird mit modernen Kompostieranlagen aus Bioabfällen, die zur Emission giftiger Gase beitragen, fruchtbare Erde gemacht. Das Projekt vereint drei Kernbereiche: Bildung – unter der Leitung von Kindern, die an Workshops über Gartenarbeit und Kompostierung teilnehmen; Freizeitgestaltung – Bereitstellung eines gemeinschaftlichen Bereichs, den die Menschen vor Ort genießen können; ein modernes Kompostierungsverfahren – mit Kompostierern, die in 30-60 Tagen fruchtbare Erde erzeugen.
Auch im sechsten Jahr seines Bestehens bietet Young Aurora jungen Führungspersönlichkeiten eine wichtige Plattform, um ihre Ideen zu entwickeln und in realisierbare Lösungen für einige der dringendsten Probleme der Welt umzusetzen. In einem eindrucksvollen Einführungsvideo wurde gezeigt, welch großen Einfluss Young Aurora bisher nicht nur auf das Leben der direkt Betroffenen, sondern auch auf die Gemeinden, in denen die Projekte durchgeführt wurden, hatte.
Zehn Schulen aus der gesamten UWC-Bewegung und der African Leadership Academy stellten ihre Projekte einer Vorauswahljury vor. In Anbetracht der Tatsache, dass Fragen der Nachhaltigkeit in unserem Leben eine immer größere Rolle spielen, mag es kein Zufall sein, dass sich die drei für die Endrunde ausgewählten Projekte alle mit Umweltthemen befassten. Während sich UWC South East Asia und UWC Dilijan mit der Problematik von Bioabfällen beschäftigten, fand UWC East Africa Wege zur Unterstützung ihrer lokalen Gemeinde durch ein Projekt zur Regeneration von Korallen.
Die Jury, die sich aus Experten in den Bereichen Bildung und soziales Unternehmertum zusammensetzte, war gut gerüstet, um die einzelnen Projekte zu bewerten, und stellte jedem einzelnen Team aufschlussreiche Fragen. Der diesjährigen Jury gehörten an:
Anna Afeyan, Mitbegründerin und Co-Vorsitzende der Afeyan Family Foundation
Diego Angemi, Leiter Sozialpolitik bei UNICEF
Prince Bashangezi, Waterford Kamhlaba UWCSA-Absolvent (2020-2022) und Gewinner von Young Aurora 2021
Mirza Dinnayi, Aurora-Preisträger 2019, Mitbegründer des Vereins Luftbrücke Irak
Ernesto Zedillo, Mitglied der Auswahlkommission des Aurora-Preises, Direktor am Yale Center for the Study of Globalization
Nach Beantwortung der Nachfragen war es Zeit für die Jury, sich zu beraten. In der Zwischenzeit waren die übrigen Zuhörer eingeladen, an einer Podiumsdiskussion über die Rolle von Bildung bei der Friedensförderung teilzunehmen. Unter der Moderation der Geschäftsführerin von UWC International, Faith Abiodun, nahmen folgende Gäste teil:
Syeda Ghulam Fatima, Mitglied der Expertengruppe für den Aurora-Preis, Generalsekretärin der Bonded Labor Liberation Front Pakistan
Karen Liu, UWCSEA-Absolventin, Studierende an der Universität von Chicago
Sibulele Sibaca, Mitglied der Expertengruppe für den Aurora-Preis, Gründerin der Sibulele Sibaca Foundation
In einer lebhaften Diskussion wurden wichtige Themen hervorgehoben, darunter die wichtige Rolle, die Pädagogen dabei spielen können, junge Menschen zu unterstützen und zu ermutigen, ihre Talente und Fähigkeiten bei der Schaffung nachhaltigerer und friedlicherer Gesellschaften bestmöglich zu nutzen.
Unmittelbar vor Bekanntgabe des Gewinnerteams stieg die Spannung. Als die Jury-Sprecherin Anna Afeyan das Team von UWC Dilijan als Gewinner verkündete, war die Freude auf den Gesichtern des Teams groß. Bei der Begründung der Entscheidung der Jury merkte Anna Afeyan an: „Es war sehr schwierig. Diese Projekte sind alle von sehr hoher Qualität. Sie sind kreativ, sie sind innovativ. Sie haben alle mit viel Engagement gezeigt, wie Ihre Projekte lokale Probleme in Ihren Gemeinden lösen und wie Sie Ihre Lösungen mit der ganzen Welt teilen können. Zwischen den Projekten war es richtig eng, das kann ich Ihnen sagen.“
Faith Abiodun, Geschäftsführerin von UWC International und Moderatorin der Veranstaltung, schloss sich ihr an und lobte das Gewinnerteam und die Zweitplatzierten: „Young Aurora erinnert uns daran, wie wichtig positives Handeln und die kleinen Schritte sind, die wir alle ergreifen können, um Lösungen für einige der dringendsten Herausforderungen der Welt zu finden. Lassen Sie uns weiterhin junge Menschen auf der ganzen Welt inspirieren, damit sie wissen, dass sie große Träume haben, dass sie etwas unternehmen können und dass sie die Welt verändern können.“
Für das Gewinnerteam war das Projekt eine echte Herzensangelegenheit. Sie hoffen, dass ihr Projekt noch für viele kommende Generationen einen wertvollen Beitrag leisten wird: „Dieses Projekt kann überall nachgebaut werden. Es ist ein Modell, das drei Schlüsselelemente miteinander verbindet: Bildung, Kompostierer und einen Gemeinschaftsgarten. Wenn diese drei Elemente zusammenkommen, können wir dieses Problem wirklich in den Griff bekommen, denn man kann diese Kompostieranlagen und Kompostierer überall aufstellen. Aber ohne entsprechende Aufklärung wird sie niemand benutzen. Deshalb ist es so wichtig, die Menschen zuerst darüber aufzuklären.“