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Finalisten von Young Aurora setzen sich für humanitäre Themen ein

Finalisten von Young Aurora setzen sich für humanitäre Themen ein

Drei Teams haben es in diesem Jahr ins Finale von Young Aurora geschafft. UWC Dilijan, UWC South East Asia und UWC East Africa beeindruckten die Vorauswahljury mit ihrer Projektauswahl und ihrem Engagement für die Lösung eines dringenden humanitären Problems im Umfeld ihrer Schule. Die Finalistenteams werden in den kommenden Wochen Gelegenheit haben, ihre Projektpräsentationen zu perfektionieren, bevor sie sie am 23. März 2023 der Hauptjury vorstellen.

Zehn UWC-Schulen und die African Leadership Academy haben in diesem Jahr Projektvorschläge eingereicht, und die Kreativität und das Engagement der Schülerinnen und Schüler konnten sich wirklich sehen lassen, wie das Jurymitglied Isaac Vun (UWC Atlantic, 1994-1996) bestätigt: „Young Aurora ist wichtig, um unsere nächste Generation von Führungskräften daran zu erinnern, wie wichtig Nachhaltigkeit und humanitäre Fragen für die wirtschaftliche Entwicklung sind... Ich war sehr beeindruckt von der selbstlosen Initiative und dem Kooperationsgeist, den diese jungen Teilnehmer und ihre Projektideen gezeigt haben. Sie sind leuchtende Hoffnungsträger, die unseren Glauben an den Geist der Menschlichkeit zurückbringen.“

Die diesjährigen Projekte waren sehr vielfältig. Einige befassten sich mit gesundheitsbezogenen Themen, wie z. B. ein Vorhaben, das auf die Gefahren endokrin wirksamer Chemikalien in Schönheitsprodukten aufmerksam macht, und ein anderes, das häusliche Gewalt durch die Bereitstellung einer App bekämpfen will, die Bildungsressourcen und Gemeinschaftshilfe bietet. Bei anderen Projekten ging es wiederum um spezielle lokale Nachhaltigkeitsprobleme.

„Das Thema Umwelt scheint in den Köpfen und Herzen vieler Schülerinnen und Schülern der UWC-Schulen präsent zu sein“, so das Jurymitglied Ivana Situm (UWC SEA, 1996-2002). „Der Klimawandel ist eine Tatsache, und die Schülerinnen und Schüler von heute wollen nach lokalen, nachhaltigen Lösungen suchen. Die Aurora-Gruppen haben die Fähigkeiten und die Möglichkeit, eine Verbindung zu Ressourcen und Wissen herzustellen, um die Früchte ihrer Arbeit zu sehen, indem sie das, was sie im Unterricht lernen, in der realen Welt um sie herum anwenden.“

Einer der Beiträge befasste sich mit einem von der Gemeinde inspirierten Projekt zur Aufstellung von Pflanzentunneln in einem Kinderzentrum, um die Ernährungssicherheit zu verbessern, während ein anderer Beitrag die Wiederaufforstung eines städtischen Gebiets förderte, das aufgrund des geringen Baumbestands unter ungünstigen klimatischen Bedingungen leidet. Interessanterweise stehen alle drei Vorschläge der Finalistenteams im Zeichen der Nachhaltigkeit: Zwei der Projekte befassen sich mit Abfallwirtschaft, das dritte mit der Regeneration von Korallenriffen. 

Wie Ivana betont, verkörpern die Teams von Young Aurora den Geist von UWC in ihrem Wunsch, nachhaltigere Lösungen für einige der dringendsten Probleme der Welt zu entwickeln: „‘Man sollte nie daran zweifeln, dass eine kleine Gruppe aufmerksamer, engagierter Bürger die Welt verändern kann. Denn das ist das Einzige, was es schon immer gab.‘ Ich liebe dieses Zitat von Margaret Mead – es leitet mich bei meinem beruflichen Weg im Bereich internationaler Beziehungen, der sehr eng mit der UWC-Bewegung verbunden ist, und ich denke, es ist genau das, worum es bei Young Aurora geht!“

 

Die drei Finalisten-Teams

UWC Dilijan – Combili

Dieses Projekt befasst sich mit den Problemen, die durch die zunehmende Luftverschmutzung verursacht werden, indem es nach effektiven Möglichkeiten für den Umgang mit Bioabfällen sucht. In der Erkenntnis, dass es den Gemeinden in Jerewan (und anderen Städten auf der ganzen Welt) an effektiven und nachhaltigen Systemen für die Entsorgung von Biomüll mangelt, werden im Rahmen des Combili-Projekts kleine „städtische Gärten“ angelegt, die von einheimischen Kindern gepflegt werden. In den Gärten wird mit modernen Kompostieranlagen aus Bioabfällen, die zur Emission giftiger Gase beitragen, fruchtbare Erde gemacht. Das Projekt vereint drei Kernbereiche: Bildung – Leitung durch Kinder, die an Workshops über Gartenarbeit und Kompostierung teilnehmen; Freizeitgestaltung – Bereitstellung eines gemeinschaftlichen Bereichs, den die Menschen vor Ort genießen können; ein modernes Kompostierungsverfahren – mit Kompostierern, die in 30-60 Tagen fruchtbare Erde erzeugen. 

Teammitglied Satoe aus Thailand äußerte ihre Überzeugung in Bezug auf das Projekt wie folgt: „Das Schöne an diesem Projekt ist, dass es sich weltweit übertragen lässt. Ich bin davon überzeugt, dass diese kleinen grünen Inseln in jedem einzelnen Stadtviertel einen grundlegenden Sinneswandel in der Bevölkerung bewirken können. Als unser Team in die Hauptstadt fuhr, um das Video zu drehen, hat mich das verändert. Wir besuchten die riesige Mülldeponie, wo wir mit eigenen Augen die gewaltigen Abfallmengen sehen und den stechenden Geruch verrottender Abfälle riechen konnten. Ich hatte so etwas zuvor noch nie erlebt, deshalb hat es bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich habe erkannt, dass mein Verständnis für globale Themen und mein Umgang damit begrenzt sind, und das gilt auch für andere. Das hat mich motiviert, dieses Projekt noch stärker zu unterstützen, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen.“

 

UWC East Africa – Projekt zur Regeneration von Korallen

Das Projekt zur Regeneration von Korallen ist ein bereits bestehendes Hilfsprojekt auf dem Moshi- und Arusha-Campus von UWC East Africa, das darauf abzielt, das Korallenriff und das Meeresleben am Fish Eagle Point in der Nähe von Tanga an der tansanischen Küste zu schützen und wieder aufzubauen. Dieser Küstenabschnitt wurde durch die Dynamit- und Schleppnetzfischerei stark geschädigt, was dazu führte, dass große Bereiche der Korallen zerstört oder abgestorben sind. Das Projekt zielt darauf ab, Mittel für den Bau von Korallenbaumschulen und künstlichen Korallendomen zu beschaffen, die die Schülerinnen und Schüler auf ihren Exkursionen ins Meer versenken, um so für Korallen geeignete Wachstumsräume und für Fische und andere Meeresbewohner geschützte und gesunde Lebensräume zu schaffen. Das Team ist davon überzeugt, dass die Wiederherstellung der Korallen zu einem Anstieg der Fischpopulation führen und eine größere Artenvielfalt fördern wird, was für die lokale Bevölkerung wiederum eine Nahrungsquelle und Lebensgrundlage darstellt. 

Felice, Mitglied des Projektteams, betonte, wie viel harte Arbeit bereits geleistet wurde, um das Projekt zum Erfolg zu führen: „Eine Sache, die ich aus diesem Projekt gelernt habe, ist, dass man alles schaffen kann, wenn man es wirklich will. Als Gruppe sind wir bis an unsere absoluten Grenzen gegangen. Wenn wir nicht gerade 300 bis 800 kg schwere Korallendome in den Ozean befördert und abgelassen haben, haben wir solche Korallendome in 16 Metern Meerestiefe gereinigt, um einen sauberen Lebensraum für das Meeresleben zu gewährleisten. Um 4:30 Uhr morgens aufzuwachen, um die Flut zu nutzen und das Schlauchboot auf den offenen Ozean zu bringen, was ich zu Hause niemals gemacht hätte – all das ist für mich zu etwas ganz Besonderem geworden.“

 

UWC South East Asia (East Campus) – Das Abfalleimer-Projekt 

Das Abfalleimer-Projekt zielt darauf ab, das Problem der Lebensmittelverschwendung in Singapur mittels Datenanalyse und Verhaltensökonomie zu bekämpfen. Durch die Installation von Kameras an Lebensmittel-Abfalleimern soll das Projekt die Tellerabfälle der Verbraucher mithilfe von KI-Objekterkennung verfolgen und klassifizieren. Das Team wird dann die in den erfassten Daten enthaltenen Verhaltensmuster und Tendenzen analysieren und die Ursachen für diese Ergebnisse untersuchen. In Anlehnung an die Verhaltensökonomie hofft das Team, dann die Impulse geben zu können, die für eine Änderung des Verbraucherverhaltens erforderlich sind. Nachdem das Abfalleimer-Projekt bereits in der UWC SEA (East) Kantine eingeführt wurde, wünscht sich das Team, die Idee auf Kantinen in ganz Singapur ausweiten zu können.

Teammitglied Hanming erläuterte, warum der interdisziplinäre Charakter des Projekts so wichtig für dessen langfristigen Erfolg ist: „Der interdisziplinäre Charakter des Projekts sticht für mich besonders hervor. Wir verbinden Technologie, Verhaltensökonomie, Unternehmertum und öffentliche Aufklärung, um ein nachhaltiges System zu schaffen. Diese facettenreiche Initiative wird der komplexen Problematik der Lebensmittelverschwendung gerecht: Jeder Teilbereich des Projekts trägt dazu bei, die Schwächen der jeweils anderen Bereiche auszugleichen, so dass eine robuste Bewegung entsteht, die Herausforderungen gewachsen ist. Hinter diesem Projekt steht zudem ein überaus gemischtes Team mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Leidenschaften und Perspektiven. Darüber hinaus werden wir von einem umfangreichen Netzwerk von Experten unterstützt, das von Lehrkräften bis zu Küchenleitern reicht. In dem Maße, wie unsere Initiative wächst und immer mehr Beteiligte einbezieht, gewinnt sie auch an Robustheit und Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. Mit unserem Engagement wird das Mülleimer-Projekt nach und nach sichtbare, greifbare Unterschiede schaffen.“

Foto: Die Projektteams von UWC East Africa, UWC Dilijan und UWC South East Asia.