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Warum man für eine gemeinnützige Organisation tätig sein sollte

Warum man für eine gemeinnützige Organisation tätig sein sollte

Die Online-Veranstaltung Aurora Dialogues 2020 mit dem Titel „Warum man für eine gemeinnützige Organisation tätig sein sollte“ fand am 4. September 2020 im Vorfeld des Internationalen Tags der Nächstenliebe statt und befasste sich mit den positiven Aspekten und Herausforderungen der Arbeit für eine gemeinnützige Organisation.

Die Diskussion zielte darauf ab, junge Menschen besser auf ihre zukünftige Berufswahl vorzubereiten und ihnen dabei zu helfen, die Vorteile zu erkennen, die es mit sich bringt, einem größeren Zweck zu dienen und einen spürbaren Unterschied im Leben anderer zu machen, der vor allem zu ihrer persönlichen und beruflichen Erfüllung beiträgt. An der Veranstaltung nahmen teil: Dr. Cynthia Maung, Gründerin der Mae Tao Clinic, Robert J. Vitillo, Generalsekretär der Internationalen katholischen Kommission für Wanderungsfragen (ICMC), Sam Potolicchio, Professor für Leadership an der Georgetown University und Moderator der Diskussionsrunde.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Diskussionsplattform Futures Studio durchgeführt. Aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 finden 2020 die Aurora Dialogues online statt, sodass sich Menschen aus der ganzen Welt an der Diskussion beteiligen und zu ihr beitragen können.

Dr. Cynthia Maung, Gründerin der Mae Tao Clinic, erinnerte an die erste humanitäre Krise, die sie in ihrem Leben erlebte. Es war die Zeit, als sie, wie Tausende andere Menschen auch, gezwungen war, ihre Heimat zu verlassen und aus Myanmar (dem ehemaligen Birma) nach Thailand zu fliehen. Vertriebene, darunter Frauen, Kinder, kranke und alte Menschen, versteckten sich ohne Nahrungsmittel und Obdach vor den Militärtruppen. Angetrieben von dem Wunsch, Menschen in Not zu helfen, gründete Dr. Cynthia später die Mae Tao Clinic im Westen Thailands, nahe der Grenze zwischen Thailand und Myanmar, die Tausenden Menschen aller Ethnien und Religionen medizinische Versorgung, Bildung und Schutz bietet.

Im Hinblick auf COVID-19 sprach Dr. Maung darüber, wie sich dies auf ihre tägliche Arbeit auswirkte: „Die meisten unserer Patienten sind Menschen, die die Grenze von Myanmar nach Thailand überqueren. Die Reisebeschränkungen durch COVID-19 und die geschlossenen Grenzen haben uns die Versorgung auf hohem Niveau erschwert. Und da viele von ihnen keine gültigen Papiere und keine Krankenversicherung haben und in sehr isolierten und abgelegenen Gebieten leben, werden sie noch stärker stigmatisiert.“

COVID-19 und der Lockdown hatten auch erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit der Internationalen katholischen Kommission für Wanderungsfragen (ICMC) mit Migranten und Flüchtlingen in vielen Ländern. Robert J. Vitillo, Generalsekretär der ICMC, sagte, dass die Pandemie die Arbeit der Kommission behinderte und es ihren Mitarbeitern unmöglich machte, den Menschen in den Niederlassungen der Organisation zu helfen. Die Mitarbeiter konnten auch keine Hausbesuche machen. Obwohl es hart war, haben sich ihre mühevollen Anstrengungen schließlich ausgezahlt und es der ICMC ermöglicht, Hilfe aus der Ferne zu leisten, obwohl sie sich selbst mit einer Notsituation im Bereich der öffentlichen Gesundheit konfrontiert sah.

Trotz all der Schwierigkeiten und Herausforderungen in diesem Bereich ist Robert J. Vitillo davon überzeugt, dass die Arbeit für eine gemeinnützige Organisation ein Privileg ist: „Gemeinnützige Organisationen sind die Champions League, weil sie den Menschen dienen. Es gibt viel mehr direkten Kontakt zu den Menschen, als wenn man sich in einer politischen, staatlichen oder geschäftlichen Umgebung bewegt. Und hier muss man auch zuhören und lernen können. Man muss verstehen, dass man nicht immer alle Antworten hat, wenn man sich mit der Sache befasst. Die Antworten ergeben sich, wenn man mit Menschen zusammenarbeitet, die in diesem Bereich mehr Erfahrung haben und viel belastbarer und kreativer sind als viele von uns Privilegierten. Durch Zuhören und Lernen eröffnet sich eine faszinierende Welt, in der man die Kraft der Menschen erfahren kann.“

In seinen Schlussworten dankte Sam Potolicchio, Professor für Leadership an der Georgetown University und Moderator der Diskussion, diesen herausragenden Persönlichkeiten für ihre enormen Anstrengungen, ihre Stärke und ihre Inspiration: „Eines meiner Argumente zum Thema Bildung ist, dass man sich selbst trainieren muss, um über sich selbst hinauszuwachsen. Ich denke, dass Sie beide mit Ihrem humanitären Engagement eine absolut beeindruckende Arbeit geleistet haben, indem Sie anderen gedient haben und über Ihre eigenen Erfahrungen hinausgewachsen sind, um als Fürsprecher, Vertrauenspersonen und heilende Fachkräfte effektiv tätig sein zu können.“

Die gesamte Videoaufzeichnung der Diskussion können Sie nachstehend ansehen (auf Englisch).