Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Diskussionsplattform Futures Studio durchgeführt. Aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 finden 2020 die Aurora Dialogues online statt, sodass sich Menschen aus der ganzen Welt an der Diskussion beteiligen und zu ihr beitragen können.
Mary Robinson, ehemalige Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und ehemalige Präsidentin Irlands, sprach über ihre ersten Schritte in der Politik und erinnerte an den Druck, die Normen einer traditionellen irischen Gesellschaft zu hinterfragen, während sie noch sehr jung war, und an die Art und Weise, wie sie damit umgegangen ist. „Irgendwie muss man an das, was man tut, auch glauben können. Keine Arroganz, sondern die bescheidene Erkenntnis, dass dies für viele Menschen wichtig ist und dies geändert werden muss. Ich spreche oft mit jungen Leuten darüber, dass es notwendig ist, den Mut zu haben, den Preis dafür zu zahlen, dass man etwas tut“, betonte sie.
Leymah Gbowee, Friedensnobelpreisträgerin und liberianische Friedensaktivistin sowie Frauenrechtlerin, sprach darüber, wie sich der Ausbruch von COVID-19 auf die Jugend ausgewirkt hat, wobei ein tieferes Engagement und die Bereitschaft, einen Beitrag zu leisten, deutlich wurde. Sie reflektierte auch über die Tatsache, dass leider nicht alle Verantwortlichen den gleichen hohen Anforderungen hätten gerecht werden können: „Die Jugend ist mobilisiert, es gibt eine große Solidarität. In meinen afrikanischen Gemeinschaften beobachte ich, dass sich die Menschen stärker engagiert haben, und die meisten unserer Regierungen jedoch egoistisch handeln. Man sieht all diese Solidarität nur in den Gemeinschaften, während denen, die die Verantwortung tragen, scheinbar egal ist, was passiert. Und die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Mit welchem Beispiel gehen wir diesen jungen Menschen voran?“
Ernesto Zedillo, Direktor am Yale Center for the Study of Globalization und ehemaliger Präsident Mexikos, sprach über eine wichtige Form der Unterstützung, die den jungen Menschen gegeben werden kann, die bereit sind, die Menschheit in eine bessere Zukunft zu führen: „Wenn man sich wirklich für Empowerment einsetzt, dann muss man bei der Bildung anfangen, denn die Chance auf Bildung ist enorm wichtig. Sie bestimmt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der jeweilige Mensch während seines gesamten Lebens nicht nur als Individuum entwickeln kann, sondern in seiner Eigenschaft als Individuum auch der übrigen Gesellschaft unterstützend zur Verfügung stehen wird, wobei dies natürlich bei seiner eigenen Familie beginnt. Bildung ist also nicht alles, aber sie ist entscheidend.“
Die Moderatorin der Veranstaltung und Exekutivdirektorin der Aurora Humanitarian Initiative, Nicola Stanisch, forderte zum Abschluss der Diskussionsrunde das jüngere Publikum auf, sich proaktiv dafür einzusetzen, der Menschheit, die in der Tat von ihnen abhängt, etwas zurückzugeben. „Ich möchte mich an die jungen Leute wenden, die uns hoffentlich zusehen und zuhören, auch wenn wir weit davon entfernt sind, zu wissen, was die jetzige Zeit bedeutet und wie wir sie überwinden werden. Wir wissen, dass dieses Virus unser aller Leben beeinflussen wird. Es werden die jungen Menschen sein, die sich mit dieser Welt nach oder mit dem Virus auseinandersetzen müssen, und es wird an ihnen liegen, diese Welt zu gestalten“, stellte sie fest.
Die gesamte Videoaufzeichnung der Diskussion können Sie nachstehend ansehen (auf Englisch).