Udi Hrant Kenkulian, Meister auf der Ud

Udi Hrant Kenkulian, Meister auf der Ud

Wer war er

Hrant Kenkulian, den man besser unter seinem Beinamen Udi Hrant kennt, war ein Meister auf der Ud, einem Saiteninstrument ähnlich der Laute. Seine modernen Interpretationen sowie sein Stil hinterließen bei Udspielern der nachfolgenden Generationen einen bleibenden Eindruck. 

Zur Welt kam er 1901 im nordwesttürkischen Adapazarı und zog bereits in jungen Jahren viel mit seiner Familie umher, um den Gräueln des Völkermordes zu entgehen. Die Familie ließ sich schließlich in Istanbul nieder, wo sich bekannte zeitgenössische armenische Udmusiker seiner als Mentoren annahmen. 

Zwar verdiente er sich zunächst seinen Lebensunterhalt, indem er durch die Türkei tingelte und seine Kunst darbot, doch zu wirklichem Ruhm brachte er es nach einer Tour durch die Vereinigten Staaten. Von da an wurde er immer berühmter. Bei den Anhängern der Volksmusik in der Türkei genoss er großes Ansehen. Er sang sowohl auf Türkisch wie auch Armenisch, da sich sein vielfältiges Publikum aus Mitgliedern beider Volkgruppen zusammensetzte. Selbst Griechen fanden sich darunter. Es dürfte wohl alles andere als selbstverständlich gewesen sein, dass es ein armenischer Musiker zu solch großer Beliebtheit in der Türkei brachte, kurz nachdem die Mehrheit der Armenier von türkischem Boden gewaltsam getilgt worden war.

Auch in seinen späten Jahren trat er weiterhin in seiner türkischen Heimat sowie im Ausland auf, darunter Armenien. Er starb 1978 und fand seine letzte Ruhestätte auf dem armenischen Sisli-Friedhof im türkischen Istanbul.

Wissenswertes

Bereits wenige Tage nach seiner Geburt wurde bei Udi Hrant Blindheit festgestellt. Trotz mehrerer chirurgischer Eingriffe konnten die Ärzte nichts ausrichten und er blieb bis zu seinem Tode blind.

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