Trotz der insgesamt 12 Jahre, die er u. a. für friedliche Proteste und das Einreichen von Klagen im Gefängnis verbringen musste, hat Kyaw Hla Aung niemals aufgehört, seine juristische Sachkenntnis zu nutzen, um für Millionen von Rohingya-Muslimen, die in Myanmar verfolgt werden und aus dem Land fliehen, Gerechtigkeit einzufordern. Aung sah sich sowohl mit persönlichen als auch systembedingten Herausforderungen konfrontiert, um die in seiner Heimat bedrohte Gemeinschaft zu schützen – aber er gab nie auf.
Nach seiner Auszeichnung mit dem Aurora-Preis 2018 hatte Kyaw Hla Aung beschlossen, das Preisgeld in Höhe von 1.000.000 US-Dollar drei internationalen Organisationen zukommen zu lassen, die medizinische Hilfe und Unterstützung für Rohingya-Flüchtlinge in ganz Südostasien leisten: Médecins Sans Frontières, die Internationale katholische Kommission für Wanderungsfragen und MERCY Malaysia. Mit ihren Bemühungen konnten sie bis heute rund 375 000 Rohingya-Flüchtlingen eine zweite Chance und Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben.
Kyaw Hla Aung hat die Auswirkungen der erdrückenden Vorschriften, die der Rohingya-Gemeinschaft ständig auferlegt werden, selbst miterlebt und hautnah zu spüren bekommen. Ausgerüstet mit nur wenig mehr als seinen juristischen Fachkenntnissen und seiner unermüdlichen Entschlossenheit, gelang es ihm, die Ungleichheiten des Systems in Myanmar erfolgreich zu bekämpfen und seine Rohingya-Mitbrüder und -Mitschwestern bei ihrem Streben nach Gerechtigkeit zu unterstützen.
Aurora spricht der Familie von Kyaw Hla Aung sein tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aus. Die weltweite humanitäre Gemeinschaft wird ihn sehr vermissen, und sein Andenken wird in unseren Herzen weiterleben.
Noubar Afeyan, Ruben Vardanyan, Mitbegründer
Lord Ara Darzi, Vorsitzender der Auswahlkommission des Aurora-Preises
Dr. Tom Catena, erster Vorsitzender der Aurora Humanitarian Initiative