„Ich opfere weder mein Volk für mein Bekenntnis noch mein Bekenntnis für mein Volk.“
Wer er war
Mechitar von Sebasteia war der Gründer eines armenisch-katholischen Ordens, der den Grundstein für die moderne armenische Geistesbewegung legte.
Er wurde im damaligen Osmanischen Reich geboren und hieß ursprünglich Manuk. Nach seinem Eintritt in die armenisch-apostolische Kirche nahm er den Namen Mechitar an. Er empfand deren Strukturen als ungeeignet, um seinen intellektuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, so dass er zur römisch-katholischen Kirche wechselte. Nach seiner Konvertierung ging er nach Europa und gründete einen rein armenischen Ableger innerhalb der katholischen Kirche, die Kongregation der Mechitaristen.
Als Gelehrter widmete sich Mechitar mehrere Jahrzehnte lang der Arbeit am ersten umfassenden armenischen Wörterbuch, dessen erster Band erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Die von ihm gegründete Institution entwickelte sich zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert über 100 Jahre lang zum wichtigsten Zentrum armenischer Gelehrsamkeit. Ihr Ruf drang bis an die Grenzen Europas und Asiens. Armenische Kaufleute aus Indien erwiesen sich als Förderer und ausländische Intellektuelle, wie Lord Byron aus England, besuchten den Ort zum Studium.
Durch seine Bemühungen um das Wiederaufleben der armenischen Sprache und der armenischen Literatur prägte Mechitar das moderne Selbstverständnis der Armenier und legte damit letztlich den Grundstein für die spätere nationale Befreiungsbewegung.
Wissenswertes
Auf Einladung der Republik Venedig ließ sich Mechitar auf der Insel San Lazzaro degli Armeni bei Venedig nieder, die auch heute noch Sitz der Kongregation der Mechitaristen ist.
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