Die zweite Diskussionsrunde am zweiten Tag der Aurora Dialogues 2017 trug den Titel “Migration: Von der Krise zur Integration.” Sie wurde von zwei Instituten der University of Southern California organisiert: das Institute of Armenian Studies und das Center for the Study of Immigrant Integration. Die Diskussionsrunde wurde durch Salpi Ghazarian, Direktor des Institute of Armenian Studies, eröffnet.
“Das Institut schlägt eine Brücke zwischen den Problemen und den Herausforderungen, die Armenier in Armenien erleben, und denjenigen, die über die intellektuelle und wissenschaftliche Kompetenz und Leidenschaft verfügen, um diese anzugehen. Migration ist eine Herausforderung für Armenier von heute — Auswanderung aus Armenien, Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskraft, Einwanderung von syrischen Flüchtlingen in Armenien. Es ist wahrhaftig eines der sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die wir erleben”, sagte sie und stellte den Moderator der Diskussionsrunde vor, Professor Manuel Pastor, den Turpanjian Chair in Civil Society and Social Change an der USC und Direktor des Center for the Study of Immigrant Integration.
Professor Pastor stellte die Redner vor: Dr. Pablo Ceriani Cernadas, Vizepräsident des UN-Komitees für die Rechte von Migrantenarbeitern; Hovig Etyemezian, Chef vom UNHCR Mosul, Irak, und ehemaliger Zaatari Camp Manager in Jordanien; Sherri Kraham Talabany, Präsident von SEED aus der Kurdistanregion des Irak; Ali Noorani, Vorstandsdirektor des National Immigrant Forum in Washington DC, und Professor Lori Wilkinson von der University of Manitoba und Chefredakteurin des Journal of International Migration and Integration.
Manual Pastor führte das Thema mit folgenden Worten ein: “Eines der Dinge, die ich am Aurora-Preis und an den Aurora Dialogues mag, ist der Versuch, das Skript umzudrehen, vor allen Dingen um den Völkermord an den Armeniern in seiner Gänze zu berücksichtigen und zugleich vom Konzept Opferrolle zum Konzept Überlebende überzugehen, um den Fokus von den Verfolgten zu den Verbündeten zu verschieben. Und es erscheint mir, dass es noch ein weiteres Problem bei dieser Methode gibt, und zwar von der Auffassung von Entwicklungshilfe als Rettungsmaßnahme hinzu Entwicklungshilfe als Prävention—das heißt, sich mit einigen der fundamentalen Ursachen für Migration zu befassen und zu versuchen, diese anzugehen.” Er eröffnete die Diskussion mit der Bemerkung, dass das Thema Migration dreiteilig sei: Erstens, die fundamentalen Ursachen von Migration und Vertreibung; zweitens, was sind die besten Methoden und die Aspekte, die wir über Integration und Ansiedlung kennen sollten; und drittens, wie das 21. Jahrhundert des Migrationssystems aussehen soll und wie sehr solch ein System gepflegt werden muss.
Professor Pastor rief die Teilnehmer dazu auf, das Hauptthema zu besprechen, damit man dieses wirklich angehen kann. Neben den Rednern kamen auch Videokommentare zu Wort. Kommentiert hatten Ian Bremmer von der Eurasia Group, Isabel Mota von der Gulbenkian Foundation, Aart de Geus von der Bertelsmann Foundation, und Professor Michael Doyle von der Columbia University.