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Kevork Nalbandian, Komponist der äthiopischen Nationalhymne

Kevork Nalbandian, Komponist der äthiopischen Nationalhymne

Wer war er

Kevork Nalbandian stammte ursprünglich aus dem früher als Aintab bekannten Gaziantep. Durch den Völkermord zum Waisen geworden ließ er sich in Äthiopien nieder und bekam von Kaiser Haile Selassie den Auftrag, die Nationalhymne zu komponieren. Schließlich leitete er das kaiserliche Staatsorchester, das sich aus Waisenkindern aus Jerusalem zusammensetzte. Gemeinsam spielten sie zum ersten Mal die neue Hymne.

Kaiser Haile Selassie schätzte das musikalische Talent Kevork Nalbandians hoch und machte ihn deshalb zum Leiter des Waisenchores, den man als „Arba Lijoch“ kannte, was in amharischer Sprache vierzig Kinder oder Waisen bedeutet. Sie durften nach Äthiopien kommen, nachdem der von ihren Fähigkeiten beeindruckte Kaiser das armenische Patriarchat davon überzeugt hatte, sie gehen zu lassen. Dort angekommen wurden die Kinder von Kevork Nalbandian unterrichtet, der schließlich gebeten wurde, die Nationalhymne zu komponieren, der er den Titel „Teferi Marsh, Ethiopia Hoy (Sei glücklich, Äthiopien)“ gab. Unter der Leitung von Kevork Nalbandian spielte der Chor der Arba Lijoch die Hymne zum ersten Mal öffentlich anlässlich der Feierlichkeiten zur Krönung von Haile Selassie am 2. November 1930.

Später gründete Kevork Nalbandian die Yared-Schule für Musik an der Universität der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Für seine Rolle bei der Modernisierung der äthiopischen Musik und der Ausbildung einer neuen Generation von Musikern wurde ihm weltweit große Anerkennung zuteil. Ebenso schreibt man ihm zu, die Grundlage für den Ethiojazz mit seinen unverwechselbaren Klängen gelegt zu haben, der von seinem Neffen Nerses Nalbandian weiterentwickelt und gefördert wurde in Zusammenarbeit mit Garbis Haygazian, einem weiteren äthiopisch-armenischen Musiker.

Wissenswertes

Kevork Nalbandian war auch Gründer der Militärkapelle Äthiopiens.

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