Dame Louise Richardson DBE ist Präsidentin der Carnegie Corporation of New York, einer im Jahr 1911 von Andrew Carnegie gegründeten philanthropischen Stiftung. Zuvor war sie Vizekanzlerin der Universität von Oxford und der Universität von St. Andrews.
Die gebürtige Irin studierte Geschichte am Trinity College Dublin, bevor sie an der Harvard University promovierte, wo sie 20 Jahre lang an der Fakultät für Regierungslehre und zuletzt als leitende Dekanin des Radcliffe Institute for Advanced Study tätig war. Derzeit ist sie Mitglied zahlreicher Beratungsgremien und als Treuhänderin u. a. für die Booker Prize Foundation und den Sutton Trust tätig.
Die studierte Politikwissenschaftlerin gilt international als Expertin für Terrorismus und Terrorismusbekämpfung. Ihre heute als wegweisend geltende Studie Ziele der Terroristen: Den Feind verstehen, die Bedrohung eingrenzen (What Terrorists Want: Understanding the Enemy, Containing the Threat, 2006) wurde von der New York Times Book Review gelobt als „längst überfälliges und unverzichtbares Standardwerk über den Terrorismus und dessen Bekämpfung ... das Buch, auf das viele gewartet haben“. Zu ihren weiteren Veröffentlichungen zählen Demokratie und Terrorismusbekämpfung: Lehren aus der Vergangenheit (Democracy and Counterterrorism: Lessons from the Past, 2007), Die Wurzeln des Terrorismus (The Roots of Terrorism, 2006) und Wenn Verbündete sich nicht einig sind: Die anglo-amerikanischen Beziehungen während der Suez- und Falkland-Krise (When Allies Differ: Anglo-American Relations during the Suez and Falklands Crises, 1996). Sie hat zahlreiche Artikel über den internationalen Terrorismus, die britische Außen- und Verteidigungspolitik, Sicherheitsinstitutionen und internationale Beziehungen verfasst und Vorträge vor öffentlichem Publikum, Fachkreisen, Medien und Bildungseinrichtungen gehalten. Sie war zudem Mitglied in Redaktionsgremien verschiedener Fachzeitschriften und Presseorgane.
Die zahlreichen Auszeichnungen, die Dame Louise Richardson erhalten hat, würdigen die herausragende Qualität ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit. So wurde sie 2013 von der Harvard Graduate School of Arts and Sciences mit der Centennial Medal geehrt, „weil sie die Fähigkeit hat, neue Bedrohungen einzuschätzen, weil sie transformative Führungsqualitäten besitzt und weil sie sich fließend zwischen ihren Rollen als Wissenschaftlerin und Lehrkraft bewegt“. Ihr wurden neun Ehrendoktorwürden verliehen, unter anderem von den Universitäten Aberdeen, Edinburgh und St. Andrews in Schottland, dem Trinity College Dublin und der Queen's University Belfast in Irland, der University of Notre Dame in den USA, der University of the West Indies, der Ben Gurion University of the Negev in Israel und dem Moscow State Institute of International Relations (MGIMO) in Russland. Sie ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, der American Philosophical Society und der Academy of Social Sciences im Vereinigten Königreich sowie Ehrenmitglied der Royal Irish Academy und Fellow der Royal Society of Edinburgh.
Im Juni 2022 wurde Dame Louise Richardson in Anerkennung ihrer Verdienste um die Hochschulbildung der Titel „Dame Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (DBE)“ verliehen.