Benjamin Berell Ferencz war Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist. Er war einer der Ermittler, die die Nazis für die während des Zweiten Weltkriegs begangenen Verbrechen verantwortlich machten, und fungierte als Chefankläger der US-Armee beim Einsatzgruppen-Prozess in Nürnberg. Benjamin Ferencz hat sein Leben dem Kampf für Menschenrechte und Weltfrieden gewidmet und es sich zur Aufgabe gemacht, die Errichtung einer internationalen Rechtsordnung zu fördern.
Als Ferencz gerade 10 Monate alt war, wanderte seine Familie aus Rumänien in die USA aus. Er wuchs in New York auf und schloss 1943 sein Studium an der Harvard Law School ab. Danach trat er in die Armee ein und war in Europa stationiert, wo er an der Befreiung der deutschen Konzentrationslager beteiligt war. Diese Erfahrung hat Benjamin Ferencz tiefgreifend beeinflusst und den Verlauf seines zukünftigen Lebens und seiner Karriere geprägt.
Einige Wochen nach seiner Entlassung wurde er erneut eingezogen, um als Staatsanwalt an den Nürnberger Prozessen teilzunehmen, wo er zum Chefankläger im Einsatzgruppen-Prozess ernannt wurde. Alle 22 Männer, die vor Gericht standen, wurden verurteilt. Benjamin Ferencz half auch bei der Entwicklung und Umsetzung von Rehabilitationsprogrammen für vom NS-Regime verfolgte Menschen und war an den Verhandlungen beteiligt, die zu dem 1952 unterzeichneten Reparationsabkommen zwischen Israel und Westdeutschland führten.
Nach Beendigung seiner anwaltlichen Tätigkeit widmete er sich voll und ganz der Förderung des Weltfriedens und setzte sich aktiv für die Schaffung eines Internationalen Strafgerichtshofs ein, der als weltweiter Gerichtshof für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten dienen sollte. Zu diesem Thema hat er mehrere Bücher geschrieben und veröffentlicht, darunter Defining International Aggression: The Search for World Peace (1975), An International Criminal Court: A Step Toward World Peace (1980) und Enforcing International Law: A Way to World Peace (1983). Des Weiteren war er Autor der Bücher A Common Sense Guide to World Peace (1985) und Planethood: The Key to Your Future (1988).
Ferencz blieb bis an sein Lebensende in zahlreichen Friedens- und Völkerrechtsorganisationen aktiv. Er war emeritierter Professor an der Pace Law School, wo er ein Friedenszentrum gründete und das Lehrgebiet „The International Law of Peace“ lehrte.
Im Jahr 2019 trat Benjamin Ferencz der Auswahlkommission für den Aurora-Preis als Ehrenvorsitzender bei.