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Verleihung des Aurora-Preises

Verleihung des Aurora-Preises

 

Sehen Sie bitte die ganze Zeremonie auf englisch hier.
 

Die Gründer von 100 LIVES und die Mitglieder des Auswahlkomitees für den Aurora-Preis unter Vorsitz von Nobelpreisträger Elie Wiesel sowie Oscargewinner und Menschenfreund George Clooney würdigen die Finalisten des Aurora-Preises für ihre außergewöhnlichen Taten der Menschlichkeit auf einer Veranstaltungsreihe, die am Wochenende vom 22. bis 24. April 2016 stattfindet.

Im Namen der Überlebenden des Völkermordes und in Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern feiern wir mit dem Aurora-Preis die Kraft des menschlichen Geistes, der in Zeiten der Not zum Handeln bewegt.

Die Veranstaltungsreihe in der armenischen Hauptstadt Jerewan bietet Gelegenheit zum Dialog über die drängendsten humanitären Fragen, mit denen sich die Welt heute konfrontiert sieht, und würdigt diejenigen, die ebendiesen Dialog anstoßen. Den feierlichen Höhepunkt der Veranstaltungsreihe am Wochenende bildet die erstmalige Verleihung des Aurora-Preises. Die vier Finalisten werden für ihre außergewöhnlichen Taten der Menschlichkeit gewürdigt und dem Gewinner oder der Gewinnerin wird der Preis überreicht.

Der Aurora-Preis wurde von den Mitgründern von 100 LIVES ins Leben gerufen, einer bahnbrechenden weltweiten Initiative, die jenen ihre Dankbarkeit bezeugen möchte, die ihr Leben eingesetzt haben, um Armenier vor dem Völkermord vor hundert Jahren zu retten. Im Namen der Überlebenden des Völkermords an den Armeniern soll mit dem jährlich zu vergebenden Aurora-Preis das öffentliche Bewusstsein für Gräueltaten auf der ganzen Welt geschärft und jene Menschen gewürdigt werden, die solche Probleme ernsthaft und entschieden angehen.

„Alle vier Endrundenteilnehmer werden gewürdigt, weil sie mutig gegen Ungerechtigkeit und Gewalt kämpfen, die den Schwächsten in ihren Gesellschaften zugefügt wurden”, sagt der Mitgründer von 100 LIVES und Mitglied der Jury des Aurora-Preises, Vartan Gregorian. „Wir haben den Aurora-Preis ins Leben gerufen, um die unbekannten Helden, die Menschlichkeit einfordern und sich gegen Verfolgung und Ungerechtigkeit wehren, nicht nur zu ehren, sondern auch zu unterstützen. Vor einhundert Jahren standen Fremde für unsere Vorfahren auf und haben gegen Verfolgung gekämpft. Heute danken wir ihnen, indem wir jene ehren, die den Schreckenstaten von heute im gleichen Geiste die Stirn bieten.“ 

DIE FINALISTEN

Marguerite Barankitse

 

Marguerite Barankitse vom Maison Shalom und dem REMA-Krankenhaus, Burundi, rettete tausende Leben und kümmerte sich in den Jahren des Bürgerkriegs in Burundi um Waisen und Flüchtlinge. Als der Krieg begann, versuchte Barankitse als Angehörige des Tutsi-Volkes, 72 ihrer nächsten Hutu-Nachbarn zu verstecken, um sie vor Verfolgung zu bewahren. Sie wurden entdeckt und hingerichtet, während Barankitse gezwungen wurde zuzusehen. Nach diesem entsetzlichen Geschehen rettete sie Kinder und Flüchtlinge und sorgte für sie. Insgesamt hat sie etwa 30.000 Kinder gerettet. 2008 eröffnete sie ein Krankenhaus, das bis heute mehr als 80.000 Patienten behandelt hat.

Dr. Tom Catena

 

Dr. Tom Catena ist der einzige Arzt im Mother of Mercy-Krankenhaus in den Nuba-Bergen, Sudan. Der amerikanische Mediziner, Dr. Catena ist überhaupt der einzige Arzt, der nahe der Landesgrenze zum Süd-Sudan ständig vor Ort ist. So ist er für mehr als 500.000 Menschen in dieser Region zuständig. Trotz mehrfacher Bombenangriffe seitens der sudanesischen Regierung, lebt Dr. Catena auf dem Krankenhausgelände, so dass er jederzeit erreichbar ist. Seine selbstlosen Aktionen haben etliche Medien und Hilfsorganisationen bekannt gemacht. Das TIME-Magazin zählte ihn zu den 100 einflussreichsten Personen im Jahr 2015.

 

Syeda Ghulam Fatima

 

Syeda Ghulam Fatima arbeitete unermüdlich für die Abschaffung der Schuldknechtschaft, einer der letzten Formen moderner Sklaverei. Fatima ist Generalsekretärin bei der Bonded Labour Liberation Front Pakistan (BLLF), die schon tausende pakistanische Arbeiter befreit hat, die für Ziegelofenbesitzer schuften mussten, um Schulden zurückzuzahlen. Die Zinsen sind für die Arbeiter zu hoch, so dass sie in die Falle der Zwangsarbeit geraten unter schlechten – oftmals brutalen – Bedingungen. Fatima hat Anschläge auf ihr Leben und wiederholte Angriffe während ihrer Einsätze überlebt.

 

Pater Bernard Kinvi

 

Pater Bernard Kinvi wurde im Alter von 19 Jahren Priester, nachdem er seinen Vater und vier Geschwister nach langanhaltender Gewalt und Krankheit verlor. Pater Kinvi verließ seine Heimat Togo, um nach Bossemptele zu gehen, in eine kleine Stadt an der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik. Er leitete eine katholische Mission, darunter eine Schule, eine Kirche und das Krankenhaus Papst John Paul II. Im Jahr 2012 brach in der Zentralafrikanischen Republik ein Bürgerkrieg zwischen der muslimischen Rebellenallianz Seleka und den christlichen Anti-Balaka-Milizen aus. Während dieser kriegerischen Auseinandersetzung half Pater Kinvi mit seiner Mission den Flüchtlingen und verarztete die Betroffenen beider Konfliktparteien. Auf diese Weise rettete er Hunderte vor Verfolgung und Tod. 

Von Juli bis Oktober 2015 wurden Nominierungen aus der ganzen Welt in einem öffentlichen Portal auf AuroraPrize.com angenommen. Kandidaten wurden wegen ihrer uneigennützigen Arbeit benannt, von der Bekämpfung der Schuldknechtschaft über die Aufnahme von Flüchtlingen bis zu Hilfeleistungen an Frontlinien von Konfliktgebieten.

In einer Feierstund am 24. April 2016 in Jerewan, Armenien, wird einer der vier Finalisten als der erste Preisträger des Aurora-Preises bekannt gegeben. Der Ko-Vorsitzende des Auswahlkomitees, George Clooney, wird den Preis überreichen. Mehrere Veranstaltungen an diesem Wochenende würdigen die Finalisten des Aurora-Preises. Dabei kommen führende Vertreter des humanitären Engagements, unter ihnen das International Center for Journalists, das International Rescue Committee sowie Not On Our Watch. Sie werden über einige der dringlichsten humanitären Probleme sprechen, mit denen die Welt zurzeit konfrontiert ist und diejenigen ehren, die diese Herausforderungen annehmen.