Aurora Humanitarian Index 2016: Mitgefühl-Lücke

Aurora Humanitarian Index 2016: Mitgefühl-Lücke

Die globale Studie wurde bei den Aurora Dialogues 2016 vorgestellt. Es wurde gefragt, welche die drängendsten humanitären Krisen seien, wie man sie bewältigen könne und wer dafür am ehesten in Frage komme. Die meisten Menschen haben Mitleid mit den Flüchtlingen, doch nur die Hälfte würde Syrern helfen, wenn sie könnten. Eine Mehrheit bezweifelt, tatsächlich etwas bewirken zu können.

Der Index für humanitäre Hilfe zeigt auf, dass die Menschen zwar viel Mitleid haben, ihre tatsächliche Bereitschaft zu helfen aber weit weniger ausgeprägt ist. Jeder zweite Befragte gab an, die internationale Gemeinschaft habe die Flüchtlinge im Stich gelassen. Eine große Mehrheit war der Ansicht, den Flüchtlingen müsse geholfen werden. Dennoch würde nur jeder Zweite tatsächlich syrischen Flüchtlingen helfen, wenn er könnte. Die meisten bezweifeln, tatsächlich etwas bewirken zu können.

„Dieser Bericht hebt ganz besonders die Notwendigkeit hervor, die Öffentlichkeit von der weltweiten Flüchtlingskrise - der größten humanitären Herausforderung unserer Zeit - zu informieren. Eine überzeugte und mobilisierte Öffentlichkeit ist entscheidend sowohl bei der Sicherstellung von Investitionen, die notwendig sind, um das menschliche Leid zu lindern als auch bei der Verpflichtung der politischen Führung, die Ursachen der Krise an der Wurzel zu packen“, so Dominic MacSorley, Vorstandsvorsitzender der Hilfsorganisation „Concern Worldwide“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Ärmsten der Welt zu helfen. 

Die Umfrage zeigt ebenso auf, was Menschen zum Handeln veranlasst. 27% derjenigen, die sich veranlasst sahen, etwas für Flüchtlinge zu tun, gaben an, sie hätten so gehandelt, nachdem sie von einem Einzelschicksal erfahren hatten. Mit 40% gibt es ein sehr ausgeprägtes Interesse, mehr über Einzelschicksale zu erfahren.

„Mir macht Mut, dass aus der Umfrage hervorgeht, dass es Menschen zwar schwer fällt, aus Mitleid Handeln werden zu lassen, sie aber anerkennen, dass diejenigen, die helfen, sehr wohl viel bewirken. Mit dem Aurora-Preis wollen wir die Helfer würdigen, die alles im Namen anderer riskieren. Indem wir aufzeigen, was ein Einzelner bewirken kann, hoffen wir, dass mehr Menschen helfen wollen“, so Vartan Gregorian, Präsident der Carnegie Corporation in New York, Mitgründer von 100 LIVES, Mitglied des Auswahlkomitees für den Aurora-Preis.

Mehr über den ersten Aurora Humanitarian Index erfahren Sie hier.