“Das Aurora Gratitude Scholarship war für mich ein Geschenk. Es öffnete mir die Tür für eine neue Zukunft, für einen Neubeginn im Leben, den Weg, um ein neue Führungskraft, ein zukünftiger Anführer zu werden”, sagt Ahmad Konainah, ein syrischer Student am UWC Dilidschan College und einer der Empfänger der Aurora Gratitude Scholarships.
Ahmad und neun weitere Studenten von Syrien, Libanon, Palästina, Israel, Jordanien und Ägypten erhalten Aurora Gratitude Scholarships, um an UWC-Einrichtungen auf der ganzen Welt zu studieren. Zurzeit studieren sechs von ihnen am UWC Dilidschan College.
Es sind zwei Jahre vergangen, seit die Aurora Humanitarian Initiative auch das Amal Clooney Scholarship einer Studentin aus dem Libanon als Teil der Gratitude Scholarships vergeben hat. Das Stipendium bietet eine kostenlose Einschreibung in ein zweijähriges Bachelorprogramm am UWC Dilidschan an.
Die Empfänger der Aurora Gratitude Scholarships erhalten nicht nur eine internationale Ausbildung auf hohem Standard, sondern werden auch aktiv in das lokale Gemeinschaftsleben eingebunden. Sie bieten mittels Bildungs- und Sozialangeboten den jungen Bürgern Dilidschans ihre Fähigkeiten und ihr Wissen an. Treffen Sie die Studierenden und lesen Sie ihre Geschichten!

Pamela Tebchrany, Empfängerin der Amal Clooney Scholarship 2015, Libanon
Wir neigen dazu, Entwicklungshilfe als Glamourveranstaltung zu sehen, zu der nur Menschen mit viel Geld beitragen, aber ich denke, dass diese Initiative (Aurora) die Menschen in den Vordergrund stellt, die wir nicht kennen und deren Arbeit wir nicht kennen. Ich traf die Frau, die den Aurora-Preis erhielt, sie ist eine wunderbar bescheidene Frau, die sich um Kinder kümmert. Solche Menschen müssen wir wirklich anerkennen.

Ahmad Konainah, Syrien
Es war hart, von Syrien hierher zu kommen, weil wir keinen offenen Flughafen haben, sodass wir in den Libanon mussten, um von dort aus zu fliegen. Ich war in dem Krieg, ich hatte viele harte Situationen, wir hatten 10 Tage lang keine Elektrizität, bei Schnee hatten wir kein Wasser und mussten Schnee einsammeln, um Wasser zu bekommen. Die ganze Zeit hörten wir diese Explosionen von Bomben und Raketen. Es war sehr schmerzhaft und sehr hart. Das Aurora Gratitude Scholarship war für mich ein Geschenk. Es öffnete mir die Tür für eine neue Zukunft, für einen Neubeginn im Leben, den Weg, um eine neue Führungskraft, ein zukünftiger Anführer zu werden.

Dalia Atallah, Empfängerin der Amal Clooney Scholarship 2016, Libanon
Im Nahen Osten haben Frauen nicht viel Macht. Wir leben in einer patriarchalischen Gesellschaft, in der die Männer denken, sie seien überlegen. Es gibt einen riesigen Gap zwischen Männer und Frauen. Dieses Stipendium hat mir wirklich dabei geholfen, mich mehr einzubringen. Ich unternahm ein Projekt, das 1 Milliarde sammelte, um gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Es ist eine weltweite Bewegung und ich entschied, mich in Armenien zu engagieren. Bei diesem Stipendium geht es um das Zurückgeben. Man kann nicht einfach hierher kommen, ein Stipendium nehmen und dann nicht daran denken, wie man die Gesellschaft und die Community unterstützen würde.

Elani Teklehaimanot, Israel
Geboren in Äthiopien wanderte ich 2002 nach Israel aus, weil meine Familie jüdisch ist. Ich studierte an einer arabisch-israelischen Schule, es war sehr schön, und es ging nur um Frieden und den Israel-Palästinenser-Konflikt. Ich weiß, dass alle, die zum Studieren zur UWC gehen, dies tun, weil sie anders sind, weil sie nicht dem Mainstream ihres Landes angehören, weil sie liberaler sind und "gerne" miաch treffen würden. Hier ist mein bester Freund Ani, sie kommt aus Armenien. Gemeinsam haben wir einen Verein in Dilidschan gegründet, um jungen Menschen zwischen 13 und 15 Jahren aus Dilidschan Englisch beizubringen. Es ist wirklich eine erstaunliche Initiative, die wir hier begonnen haben. Wir haben eine Gruppe von 20 Studierenden und jeden Montagnachmittag unternehmen wir etwas für sie.

Ahmad Adib Abd Alqader, palästinensischer Flüchtling im Libanon
Ich studierte an einer Schule im palästinensischen Flüchtlingslager in Libanon, wo ich geboren wurde. Sogar meine Eltern wurden in Libanon geboren, aber wir haben keine Nationalität. Zuhause, wo es keine Möglichkeiten für uns gibt, kann man nicht seine Träume verwirklichen. Dieses Stipendium hat mein Leben verändert. Die Erfahrungen, die ich hier lebend in den letzten 6 Monaten gemacht habe, haben mein Leben verändert.

Nour Musa, Libanon
Das Aurora Gratitude Scholarship ist sehr wichtig für mich, weil ohne dieses wäre ich nicht in der Lage, hierher zu kommen und meine Ausbildung zu erhalten. Im Libanon hatte ich viele Probleme, ich hatte keine Staatsbürgerschaft, ich bin ein Flüchtling und ich habe nicht einmal die Staatsbürgerschaft Libanons. Hier fühle ich mich zuhause. Die Menschen in Armenien sind sehr gastfreundlich. Während den Weihnachtsfeiertagen, als ich in Vanadzor war, lud mich jemand, den ich zuvor nicht kannte, zu sich nach Hause zum Essen ein. Es war seltsam, aber wirklich gut.

Fara Migdad, Palästina
Es ist ungewöhnlich, wenn ein Mädchen reist, besonders wenn sie sechzehn Jahre alt und in Palästina ist, und ich wollte dieses außerordentliche Mädchen sein, das zum ersten Mal alleine reist. Also bewarb ich mich bei der UWC kurz vor Schluss und erwartete nicht, aufgenommen zu werden. Als ich mein Zuhause verließ, hatte ich noch nie eine israelische Person gesehen. Ich lebte in drei Kriegen und sie belasteten mich so sehr, dass ich diese Menschen hasste, ich gab ihnen die Schuld, aber als ich hierher kam, entdeckte ich, dass sie einfach ganz normale Menschen sind, die nichts mit der politischen Situation zu tun haben. Die Community selbst formt uns, aber es liegt an uns, wie wir die Ideen aufnehmen.

Yahia Albaghdadi, Syrien
Ich komme aus Damaskus, Syrien. Ich ging in die Türkei, ich dachte darüber nach, illegal nach Europa zu gehen, weil ich wegen der Situation in Syrien keine anderen Pläne hatte. Als ich in die Türkei ging, rief mich mein bester Freund an und sagte: "Ich miete ein Boot morgen, um nach Griechenland zu gehen, möchtest du mitkommen?" Ich war von dieser Idee ergriffen und begann, meine Eltern davon zu überzeugen. Aber dann entschied ich, abzusagen. Ich entschied, nach Syrien zurückzukehren, für ein weiteres Jahr zu bleiben und meine Zukunft aufzubauen. Glücklicherweise wurde ich von der UWC aufgenommen, es war eines meiner glücklichsten Momente, weil ich in dieser Zeit, zu diesem Zeitpunkt, meine Heimat wirklich verlassen wollte, weil ich zu diesem Zeitpunkt keine Zukunft sah, und ich wollte mich da herausziehen. Die armenische Gastfreundschaft war eines der besten Dinge, die ich je gesehen habe. Natürlich hatten wir Gastfreundschaft auch Zuhause, aber hier war diese viel stärker. Zuhause erwartet man sie, weil es Landsleute sind, aber ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte, als ich hierher kam. Aber ich fühle mich wirklich wie Zuhause, ich fühle mich überhaupt nicht als fremde Person.
Die Aurora Gratitude Projects sind humanitäre und auf Bildung abzielende Initiativen, die Kindern, Flüchtlingen und anderen gefährdeten Bürgern auf der Welt helfen. Durch diese Projekte wollen die Nachfahren der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern ihren Dank an diejenigen ausdrücken, die dabei halfen, Opfer des Genozids zu retten, indem sie Bildungsinitiativen und Stipendien ermöglichten, humanitäre Projekte finanzierten und das öffentliche Bewusstsein für humanitäres Engagement förderten.
In Zusammenarbeit mit der Near East Foundation werden 100 wissenschaftliche Stipendien an gefährdete junge Menschen aus Nahost vergeben, die betroffen wurden von Konflikt, Vertreibung und Armut. Das Stipendienprogramm dauert noch Zwischen 2015 und 2023 (in Erinnerung an der achtjährigen Dauer des Armenischen Völkermordes zwischen 1915-1923) und wird jedem Empfänger eine international anerkannte Ausbildung in der United World College (UWC) ermöglicht, ein Netzwerk von Schulen, inbegriffen das in Armenien ansässige UWC Dilijan, ein Co-pädagogisches Internat, welches momentan Schüler von 72 Ländern beherbergt. In Ergänzung, in Kooperation mit Scholae Mundi Armenia, sind Stipendien für Studenten aus Syrien, Irak, Libanon, Jordanien und Ägypten gewährt, um an der American University of Armenia zu studieren. Das Stipendiumsprogramm wird auf 7 Millionen Dollar geschätzt.