Andranik Ozanian, Militärkommandant

Andranik Ozanian, Militärkommandant

„Ich habe mich in meinem Leben nie meinem persönlichen Vergnügen oder Wohlergehen gewidmet, sondern mich ganz einer einzigen Sache verschrieben: der Freiheit und dem Wohlstand meines Volkes.“

Wer er war

Andranik Ozanian, den man in Armenien meist nur beim Vornamen nennt, war ein außergewöhnlicher Militärkommandant: gepriesen von seinen Landsleuten und respektiert von Außenstehenden. Seine Heldentaten in einer Zeit, als man vom Osmanischen Reich nur noch als krankem Mann am Bosporus sprach, stehen stellvertretend für die wenigen Fälle bewaffneten Widerstandes der Armenier gegen die türkische und kurdische Gewalt, sowohl vor dem Völkermord als auch danach.

Nachdem Andranik Ozanian das Osmanische Reich verlassen hatte, ging er nach Bulgarien, um dort gegen die Türken zu kämpfen, kehrte jedoch nach Armenien zurück, wo er die Bevölkerung von Arzach im Osten und Sangesur im Süden des Landes während der ersten Republik verteidigte. Er und General Garegin Nschde werden beide für den Schutz der armenischen Bevölkerung dieser Gegend vor der aserbaidschanischen Aggression in Ehren gehalten.

1919 bereiste Andranik Ozanian die Vereinigten Staaten, um Spendengelder für die Überlebenden des Völkermordes und armenische Kriegsflüchtlinge zu sammeln. So kamen 500.000 Dollar zusammen, was einem heutigen Gegenwert von 7 Millionen entspricht. Kurze Zeit später ließ er sich dauerhaft in den Vereinigten Staaten nieder, und zwar im kalifornischen Fresno, wo es bereits eine große armenische Gemeinde gab. 

1927 starb er in seiner Wahlheimat Kalifornien, doch armenische Gemeinden auf der ganzen Welt hielten Trauerfeiern ab. 73 Jahre später wurden seine sterblichen Überreste auf dem Militärfriedhof Jerablur beigesetzt. Auf einem Denkmal, das man über dem Grab errichtet hat, stehen die Worte: „General der Armenier“.

Wissenswertes

Ein Comic über die Heldentaten Andraniks erschien 1920 im New York Journal-American.

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