Die Aurora Humanitarian Initiative ehrt den angesehenen Rechtsanwalt für sein persönliches Opfer im Kampf gegen Ungerechtigkeit und im Einsatz als Fürsprecher für die Rohingya in Myanmar.
Der dritte jährlich vergebene und mit 1,1 Millionen Dollar dotierte Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit wurde heute Kyaw Hla Aung verliehen, einem Rechtsanwalt und Aktivisten, der für sein Engagement im Kampf für Gleichberechtigung, Bildung und Menschenrechte für die Rohingya in Myanmar vor dem Hintergrund von Verfolgung, Schikanen und Unterdrückung ausgezeichnet wurde. Kyaw Hla Aung nahm den Aurora-Preis 2018, der von der Aurora Humanitarian Initiative im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern und als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern vergeben wird, im Rahmen einer Zeremonie in Armenien entgegen. Kyaw Hla Aung wurde aus 750 Nominierungen aus 115 Ländern als Preisträger des Aurora-Preises 2018 ausgewählt.
Vartan Gregorian, Mitbegründer des Aurora-Preises und Mitglied der Auswahlkommission, würdigte Kyaw Hla Aung mit folgenden Worten: „Wenn wir uns die Schrecken und die Gewalt in Erinnerung rufen, die die Armenier – insbesondere Frauen und Kinder – auf dem Weg ihrer Deportation während des Völkermordes durchleben mussten, dann sind wir mit großem Verantwortungsbewusstsein bereit, die Advocacy-Arbeit von Kyaw Hla Aung zu unterstützen, die hoffentlich eines Tages zu einer nationalen und internationalen Politik zum Schutz und zur Verteidigung der Schwachen führen wird. Kyaw Hla Aung leistet enorme Arbeit unter großer persönlicher Gefahr und er ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, welch weitreichenden Einfluss eine einzelne Person haben kann, um eine Bewegung auszulösen und den Menschen dabei zu helfen, ihr Leben zu verändern.“
Als Preisträger des Aurora-Preises 2018 erhält Kyaw Hla Aung eine Finanzhilfe in Höhe von 100.000 Dollar und die Möglichkeit, den Kreislauf des Gebens fortzusetzen, indem er das Preisgeld in Höhe von 1.000.000 Dollar an Organisationen seiner Wahl spendet. Er spendet das Preisgeld an drei internationale Organisationen, die medizinische Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge in Myanmar bereitstellen:
- Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen, London)
- Malaysian Medical Relief – MERCY Malaysia (Malaysia)
- Internationale katholische Kommission für Wanderungsfragen – ICMC (Schweiz, USA)
Kyaw Hla Aung setzt sich seit mehreren Jahrzehnten unermüdlich mit seinem juristischen Fachwissen für die grundlegenden Menschenrechte der staatenlosen Rohingya ein. Sein Engagement für Gerechtigkeit für die Hunderttausende von muslimischen Flüchtlingen in Myanmar, die von der Regierung verfolgt werden, und für die Kinder, die keinen Zugang mehr zu Bildung haben, ist stärker denn je. Für seine Mission musste er große Opfer bringen und insgesamt 12 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen – ein sehr hoher Preis für seine eigene Familie.
Zu seiner Auszeichnung als Aurora-Preisträger 2018 sagte Kyaw Hla Aung: „Es gibt strenge Einschränkungen für mein Volk. Sie haben ihren Mut und ihren Glauben an sich selbst verloren, wurden zu Analphabeten und sind daher mittellos. Es bricht mir das Herz, mit ansehen zu müssen, wie meine Gemeinschaft unter dieser Diskriminierung leidet. Die Unterstützung des Aurora-Preises ist eine wichtige Anerkennung für alle muslimischen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, da so die Notlage der Rohingya für die internationale Öffentlichkeit immer sichtbarer wird.“
„Das Werk von Kyaw Hla Aungs verkörpert den Geist des Aurora-Preises. Er demonstriert den außergewöhnlichen Einfluss, den ein einzelner Mensch bei der Bekämpfung von Ungerechtigkeiten, die nicht selten unüberwindbar erscheinen, haben kann. Sein Beispiel regt uns dazu an, darüber nachzudenken, wie sich mit einem mutigen Schritt nach vorn zur Unterstützung der schwächsten Bevölkerungsgruppen der Welt wirksamer Einfluss erzielen lässt“, so Mary Robinson, Mitglied der Auswahlkommission des Aurora-Preises und ehemalige Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte.
Namhafte Persönlichkeiten der internationalen humanitären Gemeinschaft und Mitglieder der Auswahlkommission des Aurora-Preises kamen in Armenien zusammen, um den Preisträger des Aurora-Preises 2018 zu feiern, darunter Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, die ehemalige Präsidentin Irlands Mary Robinson, der ehemalige australische Außenminister und emeritierte Präsident der International Crisis Group Gareth Evans, der ehemalige Präsident Mexikos Ernesto Zedillo, der Direktor des Institute of Global Health Innovation am Imperial College London Lord Ara Darzi, die ehemalige Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen Samantha Power und der Mitbegründer von Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) und ehemalige französische Außenminister Bernard Kouchner.
Kyaw Hla Aung wurde auch von Dr. Tom Catena beglückwünscht, der den Aurora-Preis 2017 für sein außergewöhnliches Engagement für die dringende medizinische Versorgung der 750.000 Menschen in den vom Krieg verwüsteten Nuba-Bergen des Sudan erhielt. Er sagte: „Mit dem Aurora-Preis hat sich für unser Volk in den Nuba-Bergen eine ganz neue Tür geöffnet. Der Preis hat dazu beigetragen, die Widerstandskraft unserer Gemeinschaft wiederherzustellen und den Menschen neue Lebenskraft zu spenden. Ich bin stolz, den Mantel des Aurora-Preises mit einem so selbstlosen Menschen wie Kyaw Hla Aung teilen zu dürfen. Ich gratuliere ihm zu dieser Auszeichnung und verneige mich vor seinem unglaublich selbstlosen Einsatz für eine derart ehrenhafte Sache.“
Die bei der Verleihung des Aurora-Preises anwesenden Gäste würdigten auch die Leistungen der beiden anderen Aurora-Finalisten 2018: Dr. Sunitha Krishnan, Frauenrechtlerin und Mitbegründerin von Prajwala, Indien, und Pater Tomás González Castillo, Gründer von La 72, eine Einrichtung in Mexiko, die Migranten aus den mittelamerikanischen Ländern unterstützt.
Die Mitbegründer des Aurora-Preises, Vartan Gregorian, Noubar Afeyan und Ruben Vardanyan, sowie die geschätzten Mitglieder der Auswahlkommission der Organisation würdigten ebenso die außergewöhnlichen Bemühungen von Kyaw Hla Aung und den beiden anderen Aurora-Finalisten 2018. Helfer und Retter von heute, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um andere zu retten, dienen der Weltgemeinschaft als Vorbilder und inspirieren dazu, sich verstärkt für unsere gemeinsame Menschlichkeit einzusetzen.