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Warum wir alle Arten von Köpfen brauchen

Warum wir alle Arten von Köpfen brauchen

Die Aurora Dialogues Online-Veranstaltung fand am 14. Oktober 2021 statt und umfasste die Präsentation der Projekte der drei Finalisten von Young Aurora 2021 sowie eine Podiumsdiskussion, bei der die Podiumsteilnehmer ihre Sichtweise über die einzigartige Art und Weise, wie Menschen denken, handeln und gestalten, darlegten und darüber reflektierten, wie wichtig es ist, junge Menschen dazu zu ermutigen, ihre Fähigkeiten und Talente zu nutzen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das 2017 ins Leben gerufene und von der Aurora Humanitarian Initiative in Zusammenarbeit mit UWC International, Teach For All und der African Leadership Academy präsentierte Young Aurora-Programm feiert dieses Jahr sein fünfjähriges Bestehen. 

Hannah Tümpel, Deputy Executive Director von UWC International, eröffnete die Veranstaltung und übergab für die Willkommensansprache das Wort an Veronika Zonabend, Impact-Investorin und Sozialunternehmerin, Mitbegründerin der RVVZ Family Foundation sowie Gründungspartnerin und Vorsitzende des Board of Governors des UWC Dilijan College in Armenien. Bei ihrer Gratulation an die Finalisten von Young Aurora 2021 sagte Zonabend: „Wir hoffen wirklich, dass wir mit diesem Projekt jungen Menschen helfen können, ihre Leidenschaft zu finden und vor allem etwas über sich selbst und darüber zu erfahren, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Unsere Finalisten haben Leidenschaft, sie haben Talent, und ich bin fest davon überzeugt, dass sie zu Brückenbauern werden.“

Im Anschluss daran wurden die Projekte der drei Finalisten von Young Aurora 2021 vorgestellt. Die Teams von UWC Atlantic, UWC East Africa und Waterford Kamhlaba UWCSA (WK UWCSA) erläuterten ihre Pläne zur Lösung des jeweiligen humanitären Problems in den Gemeinden ihrer Schulen. Die Mitglieder der Jury hatten Gelegenheit, den Teams ihre Fragen zu stellen. Anschließend zogen sie sich zurück, um die Entscheidung über den Gewinner zu treffen. Zu den Jurymitgliedern gehörten: Mirza Dinnayi, Aurora-Preisträger 2019 sowie Mitbegründer und Direktor des Vereins Luftbrücke Irak; Syeda Ghulam Fatima, Aurora-Finalistin 2016 und Generalsekretärin der Organisation Bonded Labor Liberation Front Pakistan (BLLF); Maria Ines Kavamura, Mitglied des UWC International Board; Alice Petrossian, ordentliches Mitglied des Vorstands des UWC Dilijan und John Prendergast, Mitglied der Auswahlkommission für den Aurora-Preis und Mitbegründer von The Sentry.

Während der Beratungen der Jury begann die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Why We Need All Kinds of Minds“ (Warum wir alle Arten von Köpfen brauchen). Moderiert von Jaime Nieman, Lehrbeauftragter für globale Politik an der Eastern Mediterranean International School, nahmen Dr. Musimbi Kanyoro, Vorsitzende des UWC International Board, und Zac Merida, UWC Dilijan-Absolvent von 2021 und Student des Sciences Po Campus du Havre, Frankreich, teil.

Auf die Frage, was sie dazu antreibt, sich mit Menschen zu unterhalten und zu kommunizieren, die so anders sind als sie, gab Dr. Musimbi Kanyoro, Vorsitzende des UWC International Board, bereitwillig persönliche Einblicke. „Was mich inspiriert, ist das, was ich in anderen sehe, und was ich selbst nicht habe. Und daraus möchte ich etwas lernen können. In Menschen, die anders sind als ich, sehe ich eine Bereicherung für mich, und ich möchte auch ein wenig von dem weitergeben, was ich bin, wie ich über Dinge denke und welche Erfahrungen ich gemacht habe. Wenn wir all das zusammenbringen, erweitert sich unser Verständnis für uns selbst und für die Welt, in der wir leben“, so Dr. Kanyoro. 

Als Vertreter der jüngeren Generation hob Zac Merida, Student des Sciences Po Campus du Havre, Frankreich, die Bedeutung der heutigen Bildung und die Art und Weise hervor, wie sie den Geist der Studierenden überall prägt. „Ich denke, dass eine der größten Revolutionen in der Bildung in letzter Zeit das ist, was man üblicherweise als freie Künste bezeichnet. Es ist die Auffassung, dass es für Studierende von großem Nutzen ist, in verschiedene Wissensbereiche einzutauchen. Einer der Kritikpunkte an den freien Künsten ist natürlich, dass man zwar ein Allrounder, aber kein Experte in allen Bereichen wird. Aber meiner Erfahrung nach kann man diese Dinge nicht völlig voneinander trennen, auch wenn es in den verschiedenen Bereichen um unterschiedliche Phänomene und unterschiedliche Dinge in der Welt geht – und der beste Beweis dafür ist letztlich die Pandemie“, so Zac Merida.

Der Moderator der Veranstaltung, Jaime Nieman, Lehrbeauftragter für globale Politik an der Eastern Mediterranean International School, warf die Frage auf, wie man die Vielfalt des Denkens im selben Raum und am selben Ort ermöglichen kann. „Es gibt ein universelles Paket von Erfahrungen, die uns alle zu Menschen machen. Wir können alle verstehen, dass Menschen eine gemeinsame Erfahrung haben, und kulturell gesehen verändern wir uns, wenn wir Zeit mit anderen verbringen, die anders sind als wir. Wir verbinden uns auf neue Weise. Aber manchmal wird die Vielfalt des Denkens, der Ideologien und der Überzeugungen zu einer Art Spannungsfeld“, so Nieman, der auch den Rednern für ihre Teilnahme an der Diskussion dankte.

Im abschließenden Teil der Veranstaltung wurde das Team von Waterford Kamhlaba UWCSA (WK UWCSA) mit seinem Projekt „Seed of Hope“ zum Gewinner von Young Aurora 2021 gekürt. Das Projekt schlägt eine Lösung zur Förderung Jugendlicher im Malindza-Flüchtlingslager vor, indem ein Jugendzentrum eingerichtet wird, das als Online-Bildungszentrum und sozialer Raum dienen soll. Das Team erhielt eine Finanzhilfe in Höhe von 5.000 US-Dollar für die Weiterentwicklung des Projekts.

Die gesamte Videoaufzeichnung des Gesprächs können Sie nachstehend ansehen (Englisch).