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AURORA-FINALISTEN 2019

AURORA-FINALISTEN 2019

Der Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit würdigt drei herausragende Persönlichkeiten der humanitären Gemeinschaft für ihr ehrenwertes Engagement bei der Befreiung von Frauen aus der ISIS-Gefangenschaft, bei der Bekämpfung eines Netzwerks geheimer Gefängnisse im Jemen und bei den Verhandlungen über die Freilassung entführter Schulmädchen in Nigeria.

24. April 2019, Jerewan – Die Auswahlkommission für den Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit hat drei herausragende Aurora-Finalisten 2019 bekannt gegeben, die für ihr außergewöhnlich mutiges Handeln und ihr Engagement für die Rettung von Menschenleben gewürdigt werden. Der Aurora-Preisträger 2019 wird im Rahmen einer gesonderten Veranstaltung am 19. Oktober 2019 in Armenien bekannt gegeben. Durch diese mit einer Million Dollar dotierte Auszeichnung erhält der Preisträger die Möglichkeit, den Kreislauf des Gebens fortzusetzen und die Organisationen zu unterstützen, die die Arbeit des jeweiligen Preisträgers inspiriert haben.

Die Aurora-Finalisten 2019 sind:

  • Mirza Dinnayi, Mitbegründer und Direktor des Vereins Luftbrücke Irak, einer humanitären Hilfsorganisation, die jesidische Opfer aus dem Irak nach Deutschland zur medizinischen Behandlung fliegt. Mirza Dinnayi verhalf mehreren Hundert Frauen zur Flucht aus den von ISIS kontrollierten Gebieten, nahm persönlich an Missionen teil, um Menschen in Sicherheit zu bringen, und hat Jesiden in abgeschnittenen Gebieten mit Lebensmitteln und Wasser versorgt. Getragen von seiner großen Entschlossenheit, Leben zu retten, hat er einen Weg gefunden, zahlreiche bürokratische und logistische Hindernisse zu überwinden, um den Bedürftigsten zu helfen. Herr Dinnayi hat drei Organisationen nominiert, die medizinische Versorgung und Rehabilitation für Opfer des ISIS-Terrors bereitstellen: Luftbrücke Irak, SEED Foundation und Shai Fund.
  • Zannah Bukar Mustapha, Rechtsanwalt, Gründer und Leiter der Future Prowess Islamic Foundation – einer Schule, in der einige der am meisten benachteiligten Kinder in Maiduguri, Nigeria, unterrichtet werden. Im Oktober 2016 unternahm er eine geheime Reise, um sich mit Boko Haram-Rebellen in ihrem Versteck im Sambisa-Wald während einer Mediensperre zu treffen und verließ den Ort mit 21 Kindern. Dreizehn Monate später verhandelte er mit Unterstützung des IKRK, der Schweizer Regierung und den nigerianischen Behörden über die Freilassung von weiteren 82 Mädchen. Zannah Bukar Mustapha hat drei Organisationen nominiert, deren Ziel es ist, Konflikte durch starke gemeinschaftliche Anstrengungen und gute Regierungsführung zu reduzieren: Future Prowess Islamic Foundation, Adab Community Renewal Foundation und Herwa Community Development Initiative.
  • Huda Al-Sarari, Rechtsanwältin und Aktivistin. Huda Al-Sarari ist eine couragierte und inspirierende jemenitische Menschenrechtsaktivistin, die in Eigeninitiative ein verborgenes Netzwerk von geheimen Gefängnissen aufspürt, öffentlich macht und dagegen ankämpft. Diese Gefängnisse, in denen Tausende von Männern und männlichen Jugendlichen willkürlich inhaftiert sind, werden im Jemen von ausländischen Regierungen geführt. Sie hat unwiderlegbare Beweise für den Missbrauch in den Gefängnissen zusammengetragen und konnte Amnesty International und Human Rights Watch davon überzeugen, sich für die Sache einzusetzen. Sie hat eine internationale Organisation zur Verteidigung von Opfern extremer Menschenrechtsverletzungen und zwei Organisationen zur Bekämpfung von Diskriminierung und zur Förderung der Gleichstellung nominiert: Reprieve, Equal Rights Trust und Wethaq Foundation for Civil Orientation.

„Dies sind beeindruckende Persönlichkeiten, die einen gerechten Kampf zum Wohle unserer gemeinsamen Menschlichkeit führen. Der Aurora-Preis würdigt den enormen humanitären Einfluss, der durch die Beharrlichkeit und das Engagement einzelner Menschen erreicht werden kann und er verdient weltweite Anerkennung für die Art und Weise, wie er die herausragenden Leistungen dieser Menschen hervorhebt und die Reichweite ihrer Taten vergrößert. Wie keine andere Auszeichnung verleiht dieser Preis diesen Helden die Anerkennung, die sie verdienen, und bestärkt sie darin, ihre Arbeit fortzusetzen“, betont Gareth Evans, Mitglied der Auswahlkommission des Aurora-Preises und emeritierter Präsident der International Crisis Group.

Die Auswahlkommission hatte die drei Aurora-Finalisten aus 719 Nominierungen für 523 einzigartige Kandidaten ausgewählt, die aus 72 Ländern eingereicht wurden.

Dr. Tom Catena, erster Vorsitzender der Aurora Humanitarian Initiative und Aurora-Preisträger 2017, sagte: „Die drei Finalisten, die von der Auswahlkommission des Aurora-Preises ausgewählt wurden, sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, die sich unter großen persönlichen Gefahren und Belastungen für ein besseres Leben anderer Menschen eingesetzt haben. Als Aurora-Preisträger konnte ich aus erster Hand erfahren, welchen Einfluss der Aurora-Preis auf das Leben lokaler Akteure hat, die sich an Orten in aller Welt, die oft vernachlässigt werden, für humanitäre Zwecke einsetzen. Am wichtigsten ist vielleicht, dass der durch den Preis unterstützte Kreislauf des Gebens – also die Möglichkeit, die mit der Auszeichnung verbundenen Finanzmittel auf andere humanitäre Organisationen aufzuteilen – ein echter Beweis für gelebte Dankbarkeit ist.“ 

Der Aurora-Preis 2018 wurde an Kyaw Hla Aung verliehen, einen Rechtsanwalt und Rohingya-Moslem, der trotz seiner insgesamt 12 Jahre, die er für friedliche Proteste gegen systematische Diskriminierung und Gewalt im Gefängnis verbringen musste, seine juristische Sachkenntnis einsetzt, um für Gleichberechtigung, Verbesserungen in der Bildung und Menschenrechte für seine Gemeinschaft zu kämpfen. Kyaw Hla Aung hatte beschlossen, internationale Organisationen zu unterstützen, die medizinische Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge in Myanmar bereitstellen.

Die Verleihung des Aurora-Preises 2019 findet im Rahmen des ersten Aurora-Forums statt, einer spannenden und umfassenden Woche mit vielfältigen Aktivitäten, die vom 14. bis 21. Oktober 2019 in Jerewan, Armenien, stattfinden wird und bei der bewährte Verfahren aus dem sozialen, wissenschaftlichen, bildungspolitischen und humanitären Bereich im Mittelpunkt stehen werden.