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375.000 Rohingya-Flüchtlinge können mit einer Million Dollar aus dem Aurora-Preis unterstützt werden

375.000 Rohingya-Flüchtlinge können mit einer Million Dollar aus dem Aurora-Preis unterstützt werden

3. September 2018 – JEREWAN – Heute hat die Aurora Humanitarian Initiative (AHI) bekannt gegeben, wie die drei internationalen Organisationen, die vom Aurora-Preisträger 2018 Kyaw Hla Aung ausgewählt wurden, das Preisgeld des mit 1.000.000 Dollar dotierten Aurora-Preises zur Förderung der Menschlichkeit verwenden werden. Rund 375.000 Rohingya-Flüchtlinge werden von dieser Initiative profitieren.

Kyaw Hla Aung, Rechtsanwalt und Aktivist, der wiederholt für seinen friedlichen Protest inhaftiert wurde, wurde für sein Engagement im Kampf für Gleichberechtigung, Bildung und Menschenrechte für die Rohingya in Myanmar ausgezeichnet. Kyaw Hla Aung wurde von den Mitgliedern der Auswahlkommission des Aurora-Preises aus 750 Nominierungen ausgewählt. Er hat sich entschieden, das Preisgeld an drei internationale Organisationen zu vergeben, die medizinische Hilfe und Unterstützung für Rohingya-Flüchtlinge in ganz Südostasien leisten: Médecins Sans Frontières, die Internationale katholische Kommission für Wanderungsfragen und MERCY Malaysia.

Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen, Großbritannien) wird die Geldmittel von Aurora zur Verfügung stellen, um die Nothilfe in den provisorischen Siedlungen von Balukhali in Bangladesch weiter voranzutreiben. Nach Schätzungen von Ärzte ohne Grenzen wird die Initiative etwa 250.000 Rohingya-Flüchtlingen zugutekommen.

Vickie Hawkins, Executive Director von Ärzte ohne Grenzen, Großbritannien, sagte: „Ich bin Herrn Aung sehr dankbar dafür, dass er die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen in Bangladesch als einen der Förderschwerpunkte ausgewählt hat, die im Rahmen des Aurora-Preises 2018 großzügig unterstützt werden sollen. Als Reaktion auf die sich abzeichnende humanitäre Krise in Cox's Bazar hat Ärzte ohne Grenzen seine Aktivitäten im Land massiv verstärkt, da Hunderttausende von Rohingya-Flüchtlingen aus Myanmar über die Grenze geflohen sind und unter prekären Bedingungen leben. Unser Team mit über 2.000 Mitarbeitern betreut 10 Gesundheitsstationen, vier Gesundheitszentren für die Erstversorgung (rund um die Uhr geöffnet) und fünf Einrichtungen für die stationäre Versorgung (mit 24-Stunden-Zweitversorgung). Diese potenzielle Unterstützung kommt zu einem besonders wichtigen Zeitpunkt, zumal die Monsunzeit näher rückt und damit die Wahrscheinlichkeit von verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen in den Lagern.“

Die Internationale katholische Kommission für Wanderungsfragen (International Catholic Migration Commission, ICMC) wird ihren Anteil an den Geldmitteln von Aurora für zwei Initiativen zur Verfügung stellen: zur Unterstützung von Rohingya-Flüchtlingen im Klang-Tal und in Kuala Lumpur in Malaysia sowie zum Aufbau der beschädigten Infrastruktur im Flüchtlingslager Kutupalong in Bangladesch. Laut ICMC werden diese Projekte etwa 20.000 Menschen zugutekommen.

Monsignore Robert J. Vitillo, Generalsekretär des ICMC, sagte: „Wir fühlen uns geehrt, dass Herr Aung die ICMC als einen der Empfänger des Preisgeldes des Aurora-Preises ausgewählt hat. Als Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist hat sich Herr Aung friedlich für die Rechte der Rohingya-Minderheit eingesetzt und musste deshalb jahrelange Haftstrafen erdulden. Er ist ein inspirierendes Beispiel für ein tiefgreifendes Engagement für Gerechtigkeit, das mit erheblichen persönlichen Belastungen verbunden ist. Wir würden das Preisgeld des Aurora-Preises nutzen, um unsere Arbeit für Rohingya- und andere Flüchtlinge in Malaysia und andernorts voranzutreiben.“

MERCY Malaysia wird ihren Anteil an den Geldmitteln von Aurora nutzen, um durch die Zusammenarbeit mit dem Rakhine State Health Department im Lager für Binnenvertriebene in Sittwe und im Dorf Kyauktan in Maynmar Rohingya-Flüchtlinge zu unterstützen. Laut MERCY Malaysia wird diese Initiative etwa 101.000 Rohingya-Flüchtlingen zugutekommen.

Dr. Ahmad Faizal Mohd Perdaus, Präsident von MERCY Malaysia, sagte: „Nachdem MERCY Malaysia in den letzten Jahren in Sittwe, Rakhine, und in jüngster Zeit in Cox's Bazar, Bangladesch, humanitäre Hilfe geleistet hat, wissen wir um das große leidvolle Schicksal der Rohingya. Kyaw Hla Aungs selbstloses Engagement für die Interessen seines Volkes macht ihn zu einem hochverdienten Kandidaten für den Aurora-Preis 2018. MERCY Malaysia fühlt sich geehrt, als einer der Begünstigten von Kyaw Hla Aung für den Aurora-Preis ausgewählt worden zu sein und wird die Geldmittel nutzen, um den unterversorgten Rohingya-Gemeinschaften in Myanmar, Bangladesch und Malaysia weiterhin lebensnotwendige Hilfe zukommen zu lassen.“

Vartan Gregorian, Mitbegründer des Aurora-Preises und Mitglied der Auswahlkommission, sagte: „Wir erinnern uns an die Schrecken und die Gewalt, die die Armenier – vor allem Frauen und Kinder – während des Völkermordes erlitten haben, und wir sind fest davon überzeugt, dass diese humanitären Projekte, die von unserem aktuellen Preisträger Kyaw Hla Aung vorgeschlagen wurden, eine dauerhafte und positive Wirkung für das Volk der Rohingya in Myanmar und darüber hinaus haben werden. Diese Organisationen haben bedeutende Beiträge zur Förderung humanitärer Ziele geleistet und werden dies auch weiterhin tun.  Wir freuen uns, dass mit dem Aurora-Preis diese herausragenden Organisationen unterstützt werden.“

Die Auswirkungen des Preises sind in Afrika, Südamerika und jetzt auch in Asien zu spüren. Im Jahr 2016 erhielten Nichtregierungsorganisationen im Rahmen des Aurora-Preises Mittel zur Unterstützung ihrer Arbeit in Ruanda, Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo und Brasilien zur Bekämpfung der Kinderarmut und zur Förderung der Hilfe und Rehabilitation von Kinderflüchtlingen und Waisenkindern. Die im Jahr 2017 ausgewählten Projekte unterstützten Krankenhäuser und förderten die Bildung und die medizinische und psychologische Betreuung für von Krieg und HIV/AIDS betroffene Kinder, Waisenkinder, von Kindern geführte Familien sowie Opfer von Vergewaltigungen in Sudan, Südsudan, Tansania, Malawi, Kenia und Norduganda.

 
Foto: Ein Rohingya-Junge trägt einen älteren Verwandten auf einem schlammigen Weg am Erweiterungsstandort von Kutupalong, der auf einem von der Regierung von Bangladesch zugewiesenen Grundstück gebaut wurde. © UNHCR Paula Bronstein