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Experten diskutierten in Moskau über die Zukunft des sozialen Einflusses

Experten diskutierten in Moskau über die Zukunft des sozialen Einflusses

Moskau, 30. April 2018 – Bei der Veranstaltung „The Future of Impact“, die am 26. April gemeinsam von der Aurora Humanitarian Initiative, PHILIN und der Moscow School of Management SKOLKOVO organisiert wurde, kamen im Rahmen der zusätzlichen internationalen Aurora Dialogues angesehene Persönlichkeiten der humanitären Gemeinschaft zusammen. Die Konferenz, die zum ersten Mal in Russland stattfand, widmete sich der Problematik der sozialen Transformationen aus verschiedenen Perspektiven.

Eröffnet wurden die Aurora Dialogues 2018 in Moskau mit einer Begrüßungsansprache von Harout Chitilian, Berater von Aurora, der über die Aktivitäten der Aurora Initiative berichtete. Er erläuterte auch die Logik hinter der Entscheidung für Moskau als Austragungsort der Aurora Dialogues: „Heute ist ein sehr wichtiges Ereignis für uns, denn dies ist das erste Mal, dass die Aurora Dialogues hier in Moskau, Russland, stattfinden. Vor dem Hintergrund, dass der Aurora-Mitbegründer Ruben Vardanyan und seine Frau Veronika Zonabend in der russischen Gemeinschaft tief verwurzelt sind, war dies seit Langem zu erwarten.“

Im Anschluss wurden die Teilnehmer von der Aurora-Preisträgerin 2016 Marguerite Barankitse, Gründerin des Maison Shalom und des REMA-Krankenhauses in Burundi, begrüßt, die in ihrer Ansprache der Aurora Humanitarian Initiative dankte und dem Publikum ihre persönliche Geschichte erzählte: „Maison Shalom war meine Antwort auf den Krieg. Als ich beschloss, Maison Shalom zu gründen, dachten die Leute, ich sei verrückt. Und ich sagte, wir brauchen genau so eine Verrücktheit.“

Ihren Ausführungen folgte das Eröffnungspanel, das sich mit den Zielen und Indikatoren des Einflusses befasste und an dem Vladimir Kuznetsov, Direktor des UN-Informationszentrums in Moskau, und Igor Zadorin, Gründer und Leiter der ZIRCON Research Group, teilnahmen. Vladimir Kuznetsov, ein russischer Diplomat, der seit 2008 eng mit den Vereinten Nationen zusammenarbeitet, sprach über die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung und hob hervor, wie wichtig es sei, Fortschritte anzuerkennen, auch wenn ein bestimmtes Ziel noch nicht ganz erreicht wurde: „Nehmen wir beispielsweise das Ziel 'Null Hunger'. Es wäre verfrüht, den großen Triumph zu bejubeln, aber verhältnismäßig wurde bereits viel erreicht und viele Menschen erhalten jetzt Nahrungsmittelhilfe.“ Igor Zadorin hat die wichtigsten Fragen aufgeführt, die typischerweise in Bezug auf Glück als Indikator für Einfluss gestellt werden: „Die drei zentralen Fragen für Einflussnehmer lauten: Wer ist schuld? Was ist zu tun? Und die dritte Frage, die immer etwas in den Hintergrund rückt, ist: Warum sollten wir uns damit befassen?“

Im Anschluss an das Eröffnungspanel nahmen Leonid Grigoryev, Leiter der Fakultät für Weltwirtschaft an der Nationalen Forschungsuniversität Higher School of Economics Moskau, Oksana Oracheva, Generaldirektorin der Vladimir Potanin Stiftung, und Veronika Zonabend, Gründungspartnerin und Vorsitzende des Board of Governors des UWC Dilidschan College in Armenien, an einer Diskussion mit dem Thema „The Future We Want“ teil, in der die Diskrepanzen und Verzerrungen erörtert wurden, die zwischen einer idealen Zukunft, den individuellen Bedürfnissen und den Machern, die etwas bewirken wollen, bestehen.

„Wir leben in Zeiten des Wandels. Dies ist die Ära eines perfekten Sturms. Es gibt eine Vielzahl technologischer Durchbrüche. Wie reagieren die Menschen? Neue Technologien bringen uns zwar zusammen, auf systemischer Ebene sehen wir jedoch eine Spaltung. Die Menschen versuchen vielmehr, sich selbst zu isolieren“, sagte Veronika Zonabend und betonte dabei, dass einige der modernen Trends sehr gefährlich sein könnten.

Nach Moskau werden die nächsten Aurora Dialogues im Juni in Jerewan im Rahmen eines Wochenendes mit verschiedenen Veranstaltungen stattfinden. Höhepunkt wird dabei die Verleihung des Aurora-Preises zur Förderung der Menschlichkeit für das Jahr 2018 sein. Die mit 1 Million Dollar dotierte Auszeichnung ehrt Menschen, die sich unter eigener Gefahr für das Wohl anderer einsetzen. Sie wurde im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern und als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber ihren Rettern ins Leben gerufen. Die drei Aurora-Finalisten 2018 wurden am 24. April 2018 bekannt gegeben. Es sind: Kyaw Hla Aung, Rechtsanwalt und Rohingya-Anführer, Myanmar; Pater Héctor Tomás González Castillo, Gründer von La 72, Mexiko, und Sunitha Krishnan, Mitbegründerin von Prajwala, Indien.