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Bekanntgabe der Gewinner des Forschungsprogramms „Gelebte Dankbarkeit“

Bekanntgabe der Gewinner des Forschungsprogramms „Gelebte Dankbarkeit“

25. April 2018, Buenos Aires/Jerewan – Die Aurora Humanitarian Initiative und FLACSO Argentina freuen sich, die Ergebnisse des Forschungsprogramms „Social Movements and the Praxis of Gratitude“ bekannt zu geben. Die Gewinner sind Mariela Pena (Universidad de Buenos Aires, Argentinien) Alejandra Naranjo (Universidad Católica del Norte, Chile) und Sebastián Fuentes (FLACSO Argentina). Sie wurden aus 50 Bewerbern aus den folgenden 9 Ländern ausgewählt: Argentinien, Kolumbien, Mexiko, Peru, Chile, Bolivien, Venezuela, Panama und Spanien.

„FLACSO und die Aurora Humanitarian Initiative haben einen vielversprechenden Schritt unternommen, indem sie ein neues Thema über die sozialen Ausdrucksformen eingeführt haben, in denen Dankbarkeit in kollektiven Handlungen ausgedrückt wird. Wir sind überzeugt, dass dies neue Türen zu einer kritischen Reflexion über die globalen humanitären Krisen öffnen kann. Mit dieser positiven Erfahrung sind wir zuversichtlich, dass uns die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen ermöglichen wird, die richtungsweisenden Zusammenhänge im lateinamerikanischen Raum noch besser zu untersuchen, um die Problematik der Dankbarkeit und der Menschenrechte aus einer konzeptuellen und angewandten Perspektive unter Berücksichtigung kritischer sozialer Lagen und ihrer Möglichkeiten für eine positive Lösung zu erforschen“, sagt Luis Alberto Quevedo, Direktor von FLACSO.

Die drei ausgezeichneten Forschungsbeiträge werden mit 3.000 US-Dollar gefördert, um Projekte voranzutreiben und durchzuführen, die den sozialen Wert von Dankbarkeit in kollektiven Handlungen sozialer Bewegungen in spezifischen kulturellen, politischen und ökonomischen Kontexten erforschen.

„Wir freuen uns sehr über diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit FLACSO Argentina. Die Resonanz auf den Aufruf zum Forschungswettbewerb war sehr erfreulich, und wir danken allen 50 Forschern, die sich die Zeit genommen haben, das Konzept der Aurora Humanitarian Initiative – Gelebte Dankbarkeit – zu erforschen“, sagt Arman Jilavian, CEO der Aurora Humanitarian Initiative. „Wir freuen uns auf die finalen Forschungsarbeiten, die bei der Suche nach Lösungen für einige der dringendsten humanitären Probleme in Lateinamerika und auf der Welt einen bedeutenden Beitrag leisten können.“

Die ersten Präsentationen der Forschungsprojekte erfolgten im Rahmen des Seminars „Social Movements and Praxis of Gratitude“ am 24. April 2018 in Buenos Aires, Argentinien. Am Seminar nahmen renommierte lateinamerikanische Sozialwissenschaftler teil, die über das Konzept „Gelebte Dankbarkeit“ diskutierten. Die Teilnehmer befassten sich mit der Frage der Beziehung zwischen der Idee von Dankbarkeit und sozialen Bewegungen aus lateinamerikanischer Perspektive. 

„Forschungserfahrungen über Dankbarkeit, in meinem Fall aus dem Bereich des Rechts auf Nahrung, sind nicht nur eine Gelegenheit, um die kulturellen Formen zu untersuchen, in denen dieser Wert ausgedrückt wird, sondern bieten auch eine Möglichkeit, komplexe soziale Probleme aus einer neuen Perspektive anzugehen. Heute war ein sehr interessanter Tag, mit Referenten und Diskussionen, die uns einen weit gefassten Blick auf den Begriff der Dankbarkeit und ihre Möglichkeiten gewährt haben“, sagt Alejandra Naranjo, eine Teilnehmerin, deren Forschungsbeitrag gefördert wurde.

Im Rahmen des Seminars, das gemeinsam von FLACSO Argentina und der Aurora Humanitarian Initiative organisiert wurde, fand auch die Präsentation der Aurora Finalisten 2018 statt. Pedro Mouratian, Fachberater der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und Mitglied der Expertengruppe für den Aurora-Preis, sprach über die Programme der Aurora Humanitarian Initiative und präsentierte die Arbeit und Aktivitäten der diesjährigen Aurora Finalisten.

Die ausgewählten Forschungsarbeiten „Social Movements and Praxis of Gratitude“ werden innerhalb von 5 Monaten bis zum 17. August 2018 durchgeführt. Die Hypothese zur Forschung wird bei den Aurora Dialogues 2018 vorgestellt, die vom 8. bis 10. Juni 2018 in Armenien stattfinden. Folgende Forschungsbeiträge haben gewonnen:

Sebastián Fuentes (FLACSO, Argentina), „Dankbarkeit in Bewegung: Familien und Babys auf der Durchreise im System zum Schutz der Rechte in der Provinz Buenos Aires. Auf dem Weg zur Konzeptualisierung einer humanitären sozialen Bewegung“

Das Hauptziel des Projekts ist es, einen qualitativen Ansatz zu verfolgen, um die Bedeutung der Dankbarkeit und des Geschenks in der Beziehung zu verstehen, die Familien auf der Durchreise über die Kleinkinder in ihrer Obhut aufbauen. Die Untersuchung befasst sich damit, die sozialen und symbolischen Praktiken zu beschreiben und zu verstehen, in denen das Geschenk und die Dankbarkeit eine moralische Ökonomie in Verbindung mit den Rechtsordnungen und rechtlichen Ansätzen bilden. Ebenso wird die Studie zur Analyse des sozialen Wertes von Dankbarkeit als strukturierende Form von Beziehungen und sozialen Bewegungen beitragen.

Pena, Mariela (Universidad de Buenos Aires, Argentinien), „Dankbarkeit als Handlungsmotivation: Fallstudie in einer argentinischen Bauernbewegung“

Das Projekt schlägt vor, Erkenntnisse über Dankbarkeit als Handlungsmotivation in sozialen Bewegungen einzubringen, basierend auf einer Fallstudie, in der die Bauernbewegung von Santiago del Estero (Argentinien) „Via Campesina“ als Grundlage dient. Schwerpunkte dieser Studie sind die Praxis der Dankbarkeit bei der Aufteilung der häuslichen Aufgaben und der Erziehung, produktive und politische, die Nutzung der unterschiedlichen öffentlichen und privaten Räume und die Formen der politischen Partizipation von Frauen, Männern und Jugendlichen.

Alejandra Naranjo (Universidad Católica del Norte, Chile), „Die Erfahrungen der Dankbarkeit in zwei Räumen der Soziabilität bei Nahrung in Chile: Rechte, Reziprozität und humanitäre Krisen“

Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Erfahrungen der Dankbarkeit von Menschen zu erforschen, die in Räumen der Soziabilität bei Nahrung reisen. An diesen Orten wird der Warenverkehr mit Nahrungsmitteln gefördert, aus der Ethik der Reziprozität, was die Aussagekraft bestimmter Werte und die Suche nach dem Recht auf angemessene Nahrung stärkt. Es ist unbedingt zu beachten, dass die ausgewählten Orte die weltweite Nahrungsmittelkrise widerspiegeln, insbesondere einerseits die Dichotomien Überfluss / Verknappung beim menschlichen Konsum und andererseits die extensive landwirtschaftliche Nutzung im Vergleich zu agrarökologischen Produktions- und Konsumsystemen.