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Humanitarian Index 2016: MANGELNDE FÜHRUNGSKRAFT

Humanitarian Index 2016: MANGELNDE FÜHRUNGSKRAFT

Die globale Studie wurde bei den Aurora Dialogues 2016 vorgestellt. Es wurde gefragt, welche die drängendsten humanitären Krisen seien, wie man sie bewältigen könne und wer dafür am ehesten in Frage komme. Unter allen Befragten besteht Einigkeit darin, dass man Angela Merkel, Barack Obama und Wladimir Putin am ehesten zutraut, eine Lösung zu finden.

Die mangelnde Führungskraft wird laut Ergebnissen der Umfrage daran deutlich, dass kein führender Politiker sich des Problems nachhaltig annimmt. Unter allen Befragten besteht Einigkeit darin, dass man Angela Merkel, Barack Obama und Wladimir Putin am ehesten zutraut, eine Lösung zu finden. Daraus folgt, dass die Franzosen mit 51% Angela Merkel mehr zutrauen als François Hollande mit 36%. Bei den Briten liegen Angela Merkel und David Cameron mit 41% bzw. 39% beinahe gleichauf.

Im Libanon setzen die Befragten ihre Hoffnung mit 39% vor allem auf den Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon. Wenig dahinter liegt der Iran mit 37%. In Amerika sind die vielversprechendsten Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump mit 23% bzw. 16% weit abgeschlagen.

„Die weltweite Flüchtlingskrise wird sich weiter vertiefen, es sei denn die führenden Politiker der Welt schaffen es, sich auf einen besser koordinierten Aktionsplan zu einigen und sich an allgemein gültige Prinzipien zu halten, gestützt durch eine Öffentlichkeit, die über die wahren Geschehnisse und Dimensionen der Flüchtlingskrise aufgeklärt ist“, meint Jean-Marie Guéhenno, Präsident der International Crisis Group, einer Nichtregierungsorganisation, die Analysen und Lösungsvorschläge zu internationalen Konflikten liefert.

Die meisten Menschen im Westen sind der Meinung, ihre Regierungen hätten in der Flüchtlingsfrage mit Aufnahme der Hilfesuchenden bereits genug getan. Die Menschen in Großbritannien halten die Zahl der in ihrem Land aufgenommenen für doppelt so hoch, als sie tatsächlich ist. In Frankreich und Deutschland hält man die Zahl derer, denen Asyl gewährt wurde, gar für fünfmal höher als die tatsächliche Zahl. Die Rolle der Nachbarländer bei der Aufnahme von Flüchtlingen wird grundlegend unterschätzt. Nur 15% der Befragten konnten richtig einschätzen, dass die Türkei weltweit die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Nur 2% wussten, dass auch Pakistan Flüchtlingen eine sichere Zuflucht bietet.

Mehr über den ersten Aurora Humanitarian Index erfahren Sie hier.