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Mit dem Traum vom Frieden im Kopf

Mit dem Traum vom Frieden im Kopf

Drei armenische Ärzte gehen in den Sudan, um Tom Catena kurzfristig zu ersetzen und seine humanitäre Arbeit fortzusetzen. 
 
Das Nuba-Gebirge im Süden des Sudan zu erreichen ist keine einfache Reise. Das Leid der Bevölkerung, der Hunderttausenden von Menschen erscheint endlos, Tom Catena, der einzige Arzt im lokalen Mother of Mercy hospital, das die ganze Region versorgt, kann das bezeugen. Der gebürtige Amerikaner kam in den Friedensjahren in den Sudan, lehnte es jedoch ab, die Menschen in dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg allein zu lassen. 
 
Das Nuba-Gebirge nur in dringendsten Fällen verlassend wird Tom nach Armenien fliegen, um an den Veranstaltungen des Aurora-Preis-Wochenendes und an der Aurora-Preis-Zeremonie in Jerewan teilzunehmen. Währenddessen werden die Menschen von Nuba nicht unbehandelt zurückgelassen, sondern es werden drei armenische Ärzte in das Nuba-Gebirge reisen, um ihn zu ersetzen und seine außergewöhnliche humanitäre Mission fortzusetzen, die schon zahllose Leben gerettet hat. 
 
 
                                                           Tom Catena
 
Dem Frieden schon seit Jahren dienend zögerten Oberstleutnant Gevorg Voskanyan, Major Hayk Hovhannisyan und Armine Barkhudaryan keine Sekunde, als man ihnen sagte, man brauche sie in einer entlegenen Ecke der Welt. 
 
“Dies ist nicht meine erste Mission. Ich bin zweimal in Afghanistan gewesen, 2010 und 2013, als Teil eines Friedenssicherungsprogramms”, sagt Major Hayk Hovhannisyan, Stellvertretender Leiter der Chirurgie des Zentralen Militärhospitals des Verteidigungsministeriums. “Es dauerte nicht lange sich zu entscheiden, wenn man den Rahmen und die Dringlichkeit der Mission betrachtet. Für mich wäre es inakzeptabel gewesen abzulehnen.”
 
                                 Hayk Hovahnnisyan and Gevorg Voskanyan
 
“Für Ärzte ist es unmöglich, den Wert des Humanismus zu unterschätzen. Ich kann nicht damit zufrieden sein, dass ich unter relativ einfachen, friedlichen Bedingungen arbeite, während ich sehe, wie engagierte Menschen an den gefährlichsten Orten unter schlimmsten Bedingungen, unabhängig von Fragen der Ethnizität oder Religion, ihren Dienst leisten”, bemerkte Oberstleutnant Gevorg Voskanyan, Leiter der Chirurgie des Zentralen Militärhospitals von Armenien, wo er seit 23 Jahren als Militärarzt dient.
 
Im Sudan werden Gevorg Voskanyan und Hayk Hovhannisyan von Armine Barkhudaryan begleitet, die auf einer humanitären Mission im Hospital of Malindi, Kenia, ist und dort gebraucht wird. “Jedes Detail von Tom Catenas Geschichte ist inspirierend, ich weiß nicht einmal, was ich hervorheben soll. Wir beide sind Ärzte, jedoch war es für mich sehr schwer zu akzeptieren, wo er jetzt ist und wo ich bin. Die Person mit dem gleichen Beruf wie ich riskiert ihr Leben und dient so vielen Patienten, lebt unter solch harschen Bedingungen des Krieges, und was ist mit mir, dachte ich? ” 
 

 

                                                      Armine Barkhudaryan
 
Drei armenische Ärzte betreuen momentan die Menschen im Nuba-Gebirge. Für sie ist menschliches Leben die absolute Priorität, und ihr Traum ist eins – Frieden. 
 
“Das Gefühl, dass man Leben rettet, ist sehr wichtig für einen Arzt und verleiht innere Kraft, die man durch nichts anderes ersetzen kann. Manchmal kann man es nicht in bloßen Worte beschreiben”, sagt der Arzt Voskanyan. 
 
“Man beginnt, die Risiken zu verstehen und einzuschätzen, wenn man als Experte wächst und sieht, dass die eigenen Fähigkeiten dort gebraucht werden, wo es sehr gefährlich ist”, sagt Hayk Hovhannisyan mit der nüchternen Einstellung eines Soldaten. “Man ist nicht alleine dort; man trägt die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen, denen man helfen will. Das ist die eigene Motivation.” 
 
Das Nuba-Gebirge im Süden des Sudan zu erreichen, ist keine leichte Aufgabe, aber wenn du auf einer Mission bist, um Hilfe zu verteilen, wenn es notwendig ist, einem modernen Helden zu helfen, und wenn anderen helfen die beste Methode ist, die eigene Dankbarkeit auszudrücken, dann halten einen Zeit und Ort nicht auf. Mit diesem Gedanken im Kopf dienen jetzt die Ärzte Barkhudaryan, Hovhannisyan und Voskanyan im Mother of Mercy hospital im Sudan. 
 
Die Ärzte gingen in den Sudan auf Vorschlag der Aurora Humanitarian Initiative, um den Aurora-Preis-Finalisten 2017 Tom Catena einen Besuch Jerewans, Armenien zu ermöglichen. Die Initiative hat sich um alle organisatorische, finanzielle und versicherungstechnische Bedingungen gekümmert. 
 
Die Finalisten für den Aurora-Preis 2017 sind Fartuun Adan und Ilwad Elman, Jamila Afghani, Dr. Tom Catena, Muhammad Darwish, Dr. Denis Mukwege. Sie wurden aufgrund ihres außerordentlichen Einflusses, Mutes und Engagements für die Wahrung menschlichen Lebens und der Förderung humanitärer Anliegen ausgewählt. Die Finalisten werden bei der Aurora-Preis-Zeremonie am 28. Mai 2017 in Jerewan, Armenien geehrt und einer von ihnen wird den Preis erhalten. Der Träger des Aurora-Preises erhält eine Förderung von 100.000 US-Dollar, um seine Arbeit fortzusetzen sowie einen mit 1.000.000 US-Dollar dotierten Preis und der einzigartigen Möglichkeit, der Zyklus des Gebens fortzusetzen, indem Organisationen nominiert werden, die den Preisträger in seiner Arbeit inspiriert haben.